Projekt Pipeline zur Stör

 

Was ist wo geplant? Warum ist das jetzt notwendig?

Kreide ist der zentrale Rohstoff für unsere Zementproduktion in Lägerdorf. Unterhalb der Kreide in unseren Gruben liegt ein Salzstock. Mit zunehmender Abbautiefe steigt sowohl der Salzgehalt in der Kreide als auch im aufstrebenden Wasser in der Grubensohle. Um die Aufnahmefähigkeit des derzeit für das Grubenwasser als Vorflut genutzten Breitenburger Kanals nicht zu überfordern, ist für die Entwässerung zukünftig ein direkter Weg in ein salzhaltigeres Gewässer geplant. Ziel ist, mit einem neuen Einleitungspunkt eine nachhaltige Verbesserung der Wasserqualität des Breitenburger Kanals zu erreichen. In unserer Region bietet sich hierfür die Stör an. Sie hat eine Verbindung zur Nordsee und somit liegen dort auch höhere Salzgehalte von Natur aus vor. Die Verbindung von der Grube Heidestrasse/Schinkel zur Stör soll künftig über eine direkte Pipeline hergestellt werden. Die neue Rohrleitung wird überwiegend unterirdisch entlang der bestehenden Bandtrasse zur Grube Saturn verlegt. Sie durchläuft noch die Grube und endet danach direkt neben dem Schöpfwerk Breitenburg in der Stör.  

Projekt Pipeline zur Stör 01
 


Mit dieser Planung wird zudem ein optimiertes Wassermanagement eingeführt, welches in Zukunft auch auf Starkregenereignisse in der Region noch besser reagieren kann. Dieses entlastet den Wasserabfluss in der Region, da zu diesem Zeitpunkt dann die Pumpen in der Grube Schinkel abgestellt werden können. Möglich wird dies durch ein größeres zur Verfügung gestelltes Speichervolumen im Grubensee Schinkel.  

 

Was ist bislang beim Pipeline-Projekt passiert?

Eine Umweltverträglichkeitsvorprüfung (UVVP) ergab, dass das Vorhaben nicht durch eine nennenswerte Belastung gekennzeichnet ist. Somit ist keine Umweltverträglichkeitsprüfung erforderlich. Die eingeleiteten und einzuleitenden Salzfrachten (Konzentrationen) sind für die Stör verträglich und liegen im für Marschgewässer üblichen Bereich.  

Projekt Pipeline zur Stör Salzfrachten im Vergleich 01
 


Es wurde im Rahmen des umfassenden Wassermanagements ein hydraulisches Modell entwickelt. Die Bemessung des erforderlichen Speichervolumens und der zugehörigen Förderleistung sowie die dynamische Simulation mit Niederschlagsspitzen und -mengen der niederschlagsreichen Jahre 2002 und 2017 unter Berücksichtigung von Worst-Case Betrachtungen und Reserven spielten dabei eine zentrale Rolle für die Pipeline-Planung.

Der Antrag für den Bau der Pipeline wurde Ende Juni 2020 beim Umweltamt des Kreises Steinburg eingereicht.

Am 12. August 2020 fand ein erster Informationsabend für die Gemeindevertretung Lägerdorf statt. Hier wurden den Gästen die Eckpunkte zum Pipeline-Projekt (Ziel, Verlauf, beteiligte Organisationen, technische Umsetzung) eingehender erläutert. Zudem wurden im Laufe der gut zweistündigen Veranstaltung verschiedene offene Fragen der Gemeindevertreter geklärt. Die Genehmigung des Vorhabens wurde nach der Beteiligung der Träger öffentlicher Belange am 3. November 2021 erteilt.
 

Wie geht es weiter und wie sieht der Zeitplan aus?

Bereits im Dezember 2021 startete die Baufeldfreimachung entlang der Rohrleitungstrasse, die entlang der Straße Moorburg und östlich von Lägerdorf entlang des ehemaligen Förderbandes zur Grube Saturn führt. Im Frühjahr 2022 begannen die Arbeiten zur Verlegung der Pipeline.

Anfang November 2022 war der erste Teil der Pipeline (ca. 800 Meter) verlegt. Von der L116 (Bandbrücke) bis zum Wald „Moorstücken” verläuft sie unterirdisch. Seitdem wird der zweite Bauabschnitt bearbeitet (rund 680 Meter), der vom Sandweg bis zur Querung der Straße Moorburg bis zur L116 auf der anderen Seite führt. Dieser soll bis Weihnachten 2022 abgeschlossen werden. Der Inbetriebnahmetermin der Pipeline ist für das dritte Quartal 2023 geplant.

Fragen zum Projekt?

Jörg Stinsky

Holcim (Deutschland) GmbH
Sandweg 10
25566 Lägerdorf

Telefon (0 48 28) 60-280
Mobil 0160 70 94 880
joerg.stinsky@holcim.com

Nicolas Schnabel
Pressesprecher

Holcim (Deutschland) GmbH
Willy-Brandt-Straße 69
​20457 Hamburg

Telefon +49 40 36002-273
nicolas.schnabel@holcim.com