Verfüllung im alten Steinbruch

Stand 5.10.2020

 

Das Holcim Zementwerk in Höver wird in den kommenden Monaten die behördlich auferlegte Verfüllung des alten Steinbruchs weiter fortführen. Die Verfüllung selbst ist ein fortlaufender Prozess, der bereits seit vielen Jahren läuft und im Rahmen eines runden Tisches bereits 2004 mit den Bürgern abgestimmt wurde. Im aktuellen Beispiel geht es diesmal um Aushub aus der Erweiterung des Stichkanals Salzgitter, der für größere Schiffe zukunftsfähig gemacht wird. Die dabei anfallen 150.000 Kubikmeter Aushub werden schon bald umweltfreundlich per Schiff nach Höver geliefert. Die Verfüllung des alten Steinbruchs ist in dem Planfeststellungsverfahren festgelegt. Für die Einlagerung muß zusätzlich ein Bauantrag bei der Region Hannover gestellt werden. Bestandteil des Antrags ist auch ein Biomonitoring, auf dessen Basis die Genehmigungsbehörde später Auflagen zum Naturschutz erlassen wird. Es gibt bereits heute eine jährliche Vor-Ort-Begehung der Behörden, um die Einhaltung der Auflagen aus der Planfeststellung zu überwachen. im Frühjahr 2021 starten und kann bis zur Fertigstellung des Stichkanals im Jahr 2028 dauern. In den Steinbruch dürfen nur unbelastete Böden eingebaut werden. Dies ist beim Kanalaushub der Fall. Der Nachweis erfolgt über von den Behörden vorgegebene Beprobungen und Analysen.

Insgesamt werden rund 150.000 Kubikmeter Material per Schiff von der Kanalbaustelle über den Mittellandkanal bis zum alten Hafen Höver transportiert. Hier wird die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) eine Behelfsanlegestelle einrichten. Der LKW-Transport der Böden von der Anlegestelle zum Einbauort im Steinbruch wird durch Holcim organisiert. Das Dorf Höver ist von den Transporten nicht betroffen, es fahren keine LKW durch Höver.  

Im Rahmen des Einbaus sind verschiedene Umweltauflagen zu beachten: Gemäß der Planfeststellung darf Holcim jährlich immer nur einen kleinen Bereich überdecken. Im Sommer 2020 wurden im Verfüllbereich verschiedenste Umsiedlungen, z.B. für Kammmolche, vorgenommen. So ist sichergestellt, daß die Einwirkungen auf die Natur gering bleiben. Dies wird auch schon seit vielen Jahren mit dem Abraum aus dem Steinbruch selbst so praktiziert. Derzeit wird z. B. Abraum im Bereich der alten Bypassstaubdeponie eingebaut. Um die Entwicklung der Artenvielfalt zu fördern, werden gezielt lokale Biotope angelegt. Grundwasser ist durch den Einbau nicht betroffen, da der Mergel nahezu wasserundurchlässig ist. Das Oberflächenwasser, das Holcim in den Wietzegraben einleitet, könnte theoretisch betroffen sein. Da Holcim aber nur unbelastete Böden einlagert, sind keine Auswirkungen auf das einzuleitende Wasser zu befürchten. Somit bleibt der alte Steinbruch ein ganz besonderes Rückzugsgebiet mit einer besonders hohen Artenvielfalt. 

Verfüllung alter Steinbruch Höver
Plan von 2008


Gemäß Planfeststellung ist der alte Steinbruch bis ca. 2050 komplett zu verfüllen und der nördliche Bereich des alten Steinbruchs der Natur zu überlassen. Zur Auflagenerfüllung werden insgesamt 5 Millionen Kubikmeter unbelasteter Bodenaushub benötigt. Etwa 2,5 Millionen Kubikmeter sind eigener Abraum vom neuen Steinbruch, für die restlichen 2,5 Millionen ist unbelasteter Erdaushub aus anderen Bauvorhaben einzubauen. Noch ist hier viel Platz für weiteres Material und vor diesem Hintergrund werden weitere Gespräche mit anderen Erdbauprojekten geführt, wo im norddeutschen Raum geeigneter unbelasteter Bodenaushub (z.B. bei Baustellen für eine neue U-Bahn in Hamburg) anfällt, der wieder über den umweltfreundlichen Wasserweg angeliefert werden sollte.  

Im Zusammenhang mit der Verfüllung des alten Steinbruchs wird Holcim auch den Verlauf der Förderbandanlagen vom aktiven Steinbruch ins Zementwerk anpassen. Im Abschnitt des alten Steinbruchs wird das Förderband künftig an den Steinbruchrand verlegt. Im Bereich des Dorfes Höver wird das neue Förderband weitgehend auf einer Schneise unter Geländeniveau verlaufen, so dass Blickachsen in den alten Steinbruch nicht verdeckt und mögliche Bandlaufgeräusche abgeschirmt werden. 

 

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Björn Torben Neuhaus
Arbeitssicherheit und Umweltschutz 

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