Nachhaltiger Wohlstand - auf Zement gebaut

Beim dritten Bürgerdialog in Lägerdorf informierte Holcim die Nachbarschaft über den Stand der Großprojekte im Zementwerk, präsentierte eine unabhängige Studie zum Wert des Werks für die Region und stellte sich den Fragen der Besucher:innen.

Beim dritten Bürgerdialog von Holcim in Lägerdorf war das Interesse der Nachbarschaft erneut groß. Rund 170 Teilnehmende verfolgten das Format, das Holcim  2022 gestartet hat, um die Anwohner:innen regelmäßig und transparent über zwei Großprojekte zu informieren. Dabei geht es zum einen um das Projekt Carbon2Business, in dessen Rahmen eine neue Ofenlinie gebaut und eines der ersten klimaneutralen Zementwerke der Welt realisiert werden soll. Dies ist aber nur möglich, wenn die Rohstofferweiterung aus dem Gebiet Moorwiese/Moorstücken gesichert ist, aus dem der Rohstoff Kreide spätestens ab 2038 vollständig gewonnen werden muss. Der frühe Zeitpunkt der Information, der keine rechtliche Verpflichtung zugrunde liegt, bedingt, dass noch nicht alle Projektdetails feststehen und daher auch nicht alle Fragen abschließend beantwortet werden können.

Im Zentrum der Veranstaltung stand dieses Mal eine Studie, die Holcim beim Wirtschaftsforschungsinstitut CIMA in Auftrag gegeben hatte. Werksleiter Torsten Krohn präsentierte die Ergebnisse, die die wirtschaftlichen Effekte des Zementwerks aufzeigen. Im Untersuchungsjahr 2022 entstand in den Kreisen Dithmarschen, Steinburg und Pinneberg aus den Primärimpulsen des Werks (Lieferungen und  Leistungen, gezahlte Einkommen) eine regionale Wertschöpfung von fast 68 Millionen Euro. Deutschlandweit waren es sogar 217 Millionen Euro. Damit sichert das Werk insgesamt 1.100 Arbeitsplätze - darunter gut 300 eigene in Lägerdorf und viele weitere bei Dienstleistern und Zulieferern.

“Es geht hier nicht nur um uns, um Holcim, sondern um die Grundlage des Wohlstands der Gemeinde und der Nachbargemeinden um uns herum”, sagte Torsten Krohn. “Mit den geplanten Investitionen in Dekarbonisierung und Rohstofferweiterung werden die wirtschaftlichen Effekte in den kommenden Jahren noch stark wachsen”, leitete Krohn zu den Vorträgen seiner beiden Kollegen zu den Einzelprojekten Carbon2Business und Rohstofferweiterung weiter.

 

Rückenwind aus der Politik

Das Projekt Klimaneutrales Zementwerk schreitet in schnellen Schritten voran, berichtete der technische Projektleiter Erik Jantzen. So wachse das Projektteam rasant an und in den vergangenen Monaten seien Verträge mit den Partnern thyssenkrupp Polysius und Linde Engineering geschlossen worden, die die Technik für den neuen Zementofen entwickeln und installieren. Auch der Ansatz von Holcim, das CO2 nicht etwa zu verpressen (CCS), sondern als Rohstoff nutzen zu wollen (CCU), mache Fortschritte: “Wir führen Gespräche mit Interessenten aus der Industrie. Gerade in der Chemieindustrie besteht ein Bedarf an kohlenstoffbasierten Rohstoffen, der bislang aus fossilen Quellen wie Erdöl oder Erdgas gedeckt wird”, erläuterte Jantzen, der auch über Rückenwind aus der Politik, von Schleswig-Holstein bis zur EU, zu berichten wusste. Denn für die Realisierung sind umfangreiche Infrastrukturmaßnahmen vonnöten, nicht zuletzt der Bau einer CO2-Pipeline an die Küste. Martin Peters, Projektleiter der Rohstofferweiterung ging in seinem Vortrag auf den weiteren Ablauf des Genehmigungsverfahrens ein. Noch im April dieses Jahres wird Holcim den Antrag einreichen, der dann das Öffentlichkeitsverfahren durchlaufen wird. Dies soll 2033 abgeschlossen werden.

Im Anschluss konnten die Besucher:innen ihre Fragen an die Vortragenden stellen. Neben grundsätzlicher Zustimmung kamen dabei auch kritische Fragen zu Emissionen und Wasserverbrauch zur Sprache. Viele davon konnten beantwortet werden, andere blieben noch offen, eine logische Folge der frühen Information in der Projektphase. Die Fragen werden aber gesammelt und in den folgenden Veranstaltungen wieder aufgegriffen, wenn die Planungen noch konkreter geworden sind. Bestes Beispiel: In den letzten beiden Dialogen war jeweils nach der Möglichkeit der Nutzung von Abwärme für ein Fernwärmenetz gefragt worden. Jetzt konnte dazu ein neuer Status genannt werden.

 

Prüfung  der möglichen Nutzung von Abwärme

So berichtete Erik Jantzen, dass sich Holcim mit den Stadtwerken Itzehoe auf die Prüfung eines gemeinsamen kommunalen Wärmekonzepts verständigt haben. Dabei wird untersucht, ob die bei der CO2-Abscheidung anfallende Abwärme ab 2028 für die Wärmeversorgung von Itzehoe und weiterer umliegender Gemeinden genutzt werden könnte. Bei der ergebnisoffenen Untersuchung sollen vor allem technische Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit im Mittelpunkt der Betrachtung stehen. Nachfragen dazu beantwortete spontan auch der anwesende Yannick Schimmel, Bereichsleiter Transformation bei den Stadtwerken Steinburg.

Parallel zum Bau der neuen Ofenlinie würde ein Bau eines neuen Wärmenetzes erfolgen können. Bei der Planung der Anlagen würde Holcim ggf. die spätere Wärmeauskopplung berücksichtigen. Hintergrund: Im Sommer 2023 hat der Bundesgesetzgeber alle Städte und Gemeinden im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung dazu verpflichtet, bis 2028 ein klimaneutrales Wärmeversorgungskonzept zu erarbeiten. Das klimaneutrale Zementwerk Lägerdorf könnte hier bei positivem Untersuchungsbefund einen wichtigen Beitrag leisten.

Nach den Fragen in großer Runde gab es für die Nachbar:innen die Möglichkeit, bei einem kleinen Imbiss an zwei Thementischen individuelle Fragen mit den Projektleitern zu besprechen. Davon wurde ausgiebig Gebrauch gemacht. Angesichts des gleichbleibend großen Interesses kündigte Werksleiter Torsten Krohn an, dass die Bürgerdialoge noch in diesem Jahr fortgesetzt werden, wahrscheinlich im Spätherbst. 

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