Holcim und die Bienen - mehr als Honig

 

Die Bedeutung von Bienen als Bestäuber für Biodiversität und Ernährungssicherheit ist elementar für die Menschheit. In verschiedenen Bundesländern unterstützt Holcim Deutschland bereits seit längerer Zeit lokale Imker und Naturschützer bei Ihrer wichtigen Arbeit. Holcim ermöglicht das Aufstellen von Völkern, erhält biologisch besonders wertvolle Streuobstwiesen und schafft teilweise durch weitere gezielte Anpflanzungen in ungenutzten Bereichen der Werksgelände verbesserte Rahmenbedingungen und Rückzugsräume - insbesondere für die stark gefährdeten Wildbienen. Schon mit einfachen Maßnahmen schaffen wir so wertvolle Beiträge für die Natur und einen Schutz für Honig- und Wildbienen.

Als Rohstoffförderer und Baustoffproduzent nimmt Holcim in Deutschland viel Platz ein. Und deshalb haben wir hier eine besondere Verantwortung gegenüber der Natur. In unserem Plan für 2030 haben wir als ein Ziel definiert, dass wir an unseren Standorten die positive Veränderung der biologischen Vielfalt nachhaltig unterstützen wollen - dazu gehört für uns eben auch der Bienenschutz. Und den betreiben wir an verschiedensten Standorten verteilt in Deutschland. Tendenz: steigend!

Schleswig-Holstein

Sowohl stillgelegte und aktuelle Gewinnungsgebiete als auch weitere Naturflächen bieten Holcim als Pächter und Grundbesitzer in Deutschland zahlreiche Chancen, sich für Artenvielfalt und Artenerhalt stark zu machen. So auch am Zementwerk in Lägerdorf, wo es ab Mai wieder rund um das Werksgelände kräftig summt. Hier stellt der pensionierte Holcim Fahrer Willy Vogel in Abstimmung mit der Werksleitung nahe einer großen Streuobstwiese seine Bienenvölker für die Saison auf. “Das Umfeld ist einfach einzigartig. Ich habe in den ganzen Jahren hier noch nie Probleme gehabt, da im zwei Kilometer Radius unzählige Obstbäume stehen”, berichtete 2018 der leidenschaftliche Hobby-Imker. Er erhofft sich dadurch von seinen 10 Bienenvölkern 10 Kilogramm Honig im Frühling und nochmal 10 Kilogramm im Herbst zu ernten. Willy Vogel ist seit 40 Jahren mit Leib und Seele einer von Deutschlands 135.000 Imkern.

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Lägerdorf: Bienenvölker in unmittelbarer Nachbarschaft zur großen, 
alten Streuobstwiese - zugleich auch für Wildbienen ein Paradies

 

Einen aktiven Beitrag zum Bienenschutz leistet Holcim auch im Kieswerk Schalkholz, wo dieses Jahr bereits zum zehnten Mal die Bienenvölker von Holcim Mitarbeiter Friedhelm Höfs auf Nektarsuche gehen. “Hier im Umfeld der Kiesgrube Schalkholz bietet sich den Bienen durch die Artenvielfalt der Pflanzen eine besonders reiche Auswahl”, so Friedhelm Höfs. Für noch mehr Abwechslung sind seine 20 Bienenvölker gerade zur nahegelegenen Rapsblüte umgezogen und kehren dann in wenigen Wochen zurück. Und das lohnt sich: bis zu 20 Kilogramm Honig pro Volk gewinnt der Hobby-Imker jährlich. Zusätzlich hatte Maik Hamann, Projektleiter Lagerstätten, Genehmigungen und Umwelt, in den letzten Jahren vom lokalen Imkerverein 500 Stecklinge für verschiedene, bienenfreundliche Büsche und Sträucher erworben, die auf einen Wall des Werksgeländes angepflanzt wurden und nun den Wildbienen als auch den Honigbienen zugute kommen. “Denn die Pflanzenvielfalt hier in Schalkholz hilft den Bienen, gesund zu bleiben und versorgt sie zu unterschiedlichen Zeiten im Jahr mit Nektar. Allerdings hat die Trockenheit der vergangenen Jahre noch bessere Ergebnisse beim Pflanzenwachstum verhindert”, so Werksleiter Michael Bubel.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Friedhelm Höfs mit seinen Bienen im Kieswerk Schalkholz

 

Nordrhein-Westfalen

In Deutschland leben circa 550 Bienenarten, es sind zumeist Wildbienen. Davon stehen mehr als die Hälfte auf der roten Liste, sind also mindestens “vorgewarnt” und mehr als 30 Bienenarten sind sogar akut vom Aussterben bedroht. Um die Wildbienenpopulationen aktiv zu unterstützen und ein blütenreiches Umfeld zu schaffen, ist Holcim in Nordrhein-Westfalen allein im Bereich Gesteinskörnungen gleich an mehreren Orten auf mindestens 15.000 Quadratmetern Fläche für den Bienenschutz aktiv: In Kaarst, Vorst, Kleinhammer, Stenden und Willich ist der Schutz der Wildbienen besonders bunt. In enger Kooperation mit dem Naturschutzbund (NABU) Willich werden in vier Kieswerken am Niederrhein Flächen mit bienen- und schmetterlingsfreundlichen Blumen besät. Holcim bereitet in Zusammenarbeit mit einem Garten- und Landschaftsbauer diese dafür vorgesehenen Flächen vor der Aussaat zum Teil aufwändig vor. “Denn das regionale Saatgut muss gut aufliegen, damit es wurzeln kann”, berichtet Andreas Richter, Projektleiter Lagerstätten, Genehmigungen und Umwelt. Gesät wurden ein- bis zweijährige, niedrigblühende Wildblumen und -büsche. Bereits in den Vorjahren wurden auf einigen Flächen zweijährig blühende Samen gestreut, die den Wildbienen jetzt zusammen mit den Blüten von diesem Jahr eine reiche Auswahl bieten. Allerdings macht die Trockenheit Probleme, nicht alle Pflanzen entwickeln sich wie erhofft. “Die Wildblumen und Büsche sehen nicht nur schön für die Nachbarn aus, sondern haben auch noch ökologische Funktionen”, erklärt Andreas Richter. Diese Funktionen sind vielseitig, denn die Blumen sollen nicht nur Bienen, Schmetterlingen und weiteren Insekten zugutekommen, sondern auch Vögeln wie der bedrohten Feldlerche, denen die Insekten im Blütenreich als Nahrungsquelle dienen.

holcim und die bienen blumenwiese kieswerk kaarst
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Projekt Blumenwiese/Bienenweide Kaarst

 

Auch den Honigbienen kommt im Ökosystem eine wichtige Rolle als Bestäuber zu. Holcim ermöglicht Imkern, ihre Völker auf Betriebsflächen aufzustellen. Teilweise sind diese Hobby-Imker sogar aktive oder pensionierte Mitarbeiter von Holcim. Bleiben wir zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen und schauen Richtung Münsterland: In der Nähe von Beckum stellt ein Mitarbeiter aus dem Holcim Zementwerk Beckum bereits seit mehreren Jahren am ehemaligen Steinbruch in Mersmann-Süd seine Bienenvölker auf. Auch hier bietet das artenreiche Gelände rund um den stillgelegten Steinbruch den Bienen ein ideales Umfeld. Das sichert dem Hobby-Imker seine jährliche Honigernte und hält die Bienen gesund.

 

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Bienenvölker im ehemaligen Steinbruch in Mersmann-Süd

 

Niedersachsen

Im nahegelegenen Steinbruch des Zementwerkes in Höver (Niedersachsen) fördert Holcim den Bienenschutz gleich mit zwei Ansätzen. Auch hier gibt es eine Kooperation mit einem lokalen Imker. Der zweite Ansatz in Höver zielt auf das Themenfeld Biomasse ab, das eine größere Anzahl von Insekten im Blick hat. “In Kooperation mit dem Naturschutzverband Niedersachsen e.V. wird hier an einem Abschnitt des Lärmschutzwalls das Projekt “Lebensraum für Schmetterlinge verbessern” umgesetzt, welches seit Sommer 2018 auch dem Wildbienenbestand und anderen Insekten zugute kommt und vom Land Niedersachsen und der EU gefördert wird”, erklärt Bernd-Henning Reupke, Holcim Umweltbeauftragter.

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Neue Lebensräume für Wildbienen, Schmetterlinge und
andere Insekten in Höver/Bilm

 

 

Sachsen

Im Kieswerk Zeithain steht alle Jahre wieder der Bienenwagen eines lokalen Imkers am Tagebaurand, mit dem Holcim schon seit vielen Jahren kooperiert. Jedes Jahr produzieren seine Bienen hier 25 bis 30 Kilogramm des wertvollen Robinienhonigs. Bei Imkern sind die Robinien - übrigens Baum des Jahres 2020 - sehr beliebt, weil sie eine sehr wichtige Tracht für den bekannten und begehrten „Akazien-Honig“ sind. Die auffallend leuchtend weißen, schmetterlingsartig geformten Blüten verbreiten einen angenehmen, für Bienen anlockenden, Duft. Rund um den nahegelegenen Baggersee stehen viele Robinienbäume, die “schönen, klaren und reinen Honig liefern”, berichtet der Imker. Die Besonderheit: Robinienblüte ist nur wenige Wochen im Jahr. “Das funktioniert nur, wenn es gerade schön blüht. Das sind um die 14 Tage, maximal drei Wochen im Frühjahr. Das schwankt jedes Jahr, je nachdem wie das Wetter mitspielt”, erklärt der Imker. Das Holcim Werksgelände bietet den Bäumen - und somit den Bienen - ein ideales Umfeld und die Bienenwagen des Imkers gehören seit Jahrzehnten zum Landschaftsbild dazu.