Vorhaben Kieswerk Hemmingen-Müggenwinkel

Stand April 2021

 

Was ist geplant?
Um auch künftig eine Versorgung der Region Hannover mit notwendigen regionalen Rohstoffen wie Sand und Kies sicherzustellen, plant die Holcim Kies und Splitt GmbH die Gewinnung von Kies und Sand im Bereich der niedersächsischen Gemeinde Wilkenburg (Hemmingen - Müggenwinkel).

Entsprechend dem regionalen Raumordnungsprogramm der Region Hannover handelt es sich dabei um Flächen, welche als Vorranggebiete für die Rohstoffgewinnung ausgewiesen sind. Mit Fortschreibung des Regionalplanes im Jahr 2016 wurden diese Flächen bestätigt.

Voraussetzung für den Rohstoffabbau ist die Durchführung eines Planfeststellungsverfahrens mit integrierter Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) gemäß § 68 WHG.

 

Was ist in den vergangenen Jahren passiert?
Die Eröffnung des Verfahrens zur Erlangung einer Genehmigung zum Kiesabbau am Standort Müggenwinkel erfolgte im Oktober 2013 mit der Einreichung der Antragsunterlagen.

Nachdem im Rahmen des Verfahrens Ende 2015 alle Stellungnahmen eingegangen waren und die Thematik des Römerlagers immer mehr in den Fokus und die öffentliche Diskussion geriet, wurden seitens Holcim das Antragsverfahren vorerst auf Eis gelegt. Jedoch bestand zu jeder Zeit seitens des Unternehmens das Interesse, die Rohstoffgewinnung am Standort „Müggenwinkel“ durchzuführen.

Nach einem Wechsel in der Geschäftsführung der Holcim Kies und Splitt GmbH sollte Anfang 2017 die Gesamtwirtschaftlichkeit des Vorhabens noch einmal überprüft werden. Daher erging Seitens des Unternehmens die Bitte an die Region Hannover als Genehmigungsbehörde, den notwendigen archäologischen Untersuchungsrahmen, welcher auch in den Nebenbestimmungen der kommenden Planfeststellung verankert sein sollte, verbindlich festzulegen.

Die Antwort der Region Hannover und somit die Übermittlung des gesamten archäologischen Untersuchungsrahmens erfolgte im Mai 2019. Kurz darauf wurden verschiedene Fachfirmen zur Durchführung von archäologischen Untersuchungsarbeiten kontaktiert, um einen Überblick über die zu erwartenden Kosten zu erhalten. Dabei zeigte sich, dass bedingt durch den lückenhaften Wissensstand eine flächenhafte Abschätzung der tatsächlichen Grabungsarbeiten ohne weitere Untersuchungen nicht möglich ist.

Aus diesem Grund fanden im vierten Quartal 2019 weitere Gespräche von Holcim mit der Genehmigungsbehörde statt, um den Leistungsumfang der notwendigen Maßnahmen zu klären, die eine flächenhafte Abschätzung der Grabungsarbeiten ermöglichen.

Bis Frühjahr 2020 war die Frage zu klären, auf welchen Flächen im Vorfeld eines Rohstoffabbaus die archäologischen Grabungssarbeiten zur Sicherung des römischen Feldlagers durchgeführt werden müssen. Da es jedoch bisher keine flächendeckenden archäologischen Untersuchungen auf dem Antragsgebiet gab, plante Holcim im Februar 2020 die Durchführung von zerstörungsfreien geophysikalischen Messungen (Geomagnetik). Das gewählte Verfahren wurde im Vorfeld mit der Unteren Denkmalschutzbehörde der Region Hannover abgestimmt. Diese Arbeiten dienten der Identifizierung notwendiger Grabungsbereiche . Leider gab es auch diesmal keine vollständige Erfassung des Lagers, da einige Grundstückseigentümer uns die Erlaubnis zum Betreten ihrer Flächen verwehrt hatten.

Nach den Untersuchungsarbeiten stand ab dem zweiten Quartal 2020 dann die Überarbeitung der Wirtschaftlichkeitsberechnung für das Gesamtvorhaben an. Erst wenn diese Ergebnisse vollständig vorliegen, kann Holcim die nächsten Schritte planen. Sollten Holcim sich für einen Abbau entscheiden, dann wird das laufende Genehmigungsverfahren mit dem Erörterungstermin fortgesetzt. Zugleich wird Holcim im weiteren Verlauf den verstärkten Dialog mit allen Beteiligten suchen, um eine gemeinsame, tragbare Lösung zu finden und Ideen auszutauschen. Das Unternehmen hat an verschiedenen deutschen Standorten bereits gute Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Archäologen, Gemeindevertretern und Nachbarn gemacht.

Die im Frühjahr 2020 durchgeführten geophysikalischen Messungen ergaben ein breites Spektrum an Ergebnissen, deren Ursprung geologischer, archäologischer oder anderer Herkunft sind. Die Analyse der Datenmengen und die zu betrachtenden Optionen führen zu einer Verzögerung bei der Überarbeitung unserer Vorhabensplanung. Aus diesem Grund sowie den erschwerten Arbeitsbedingungen hinsichtlich der Corona-Pandemie verzögert sich die Fertigstellung der Überarbeitung.  

Wie geht es in der kommenden Zeit weiter?
Um noch intensiver in die Thematik “Römerlager” einzutauchen und hier weitere notwendige Aspekte zu beleuchten, werden seit Sommer 2020 weitere Gespräche mit verschieden Interessengruppen geführt. Die dabei erhaltenen Informationen werden in die Überarbeitung der Standortplanung für die Rohstoffsicherung mit einfließen. Unter anderem spielt die Wirtschaftlichkeitsberechnung eine zentrale Rolle und ist auch im Frühjahr 2021 noch nicht abgeschlossen.

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