Rohstoffsicherungsvorhaben moorwiesen/moorstücken

ROHSTOFFSICHERHEIT SCHAFFT ZUKUNFTSSICHERHEIT

Die Zementherstellung hat in Lägerdorf Tradition. Seit mehr als 160 Jahren steht die Gemeinde für die fortschrittliche Baustoffproduktion. Diese ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Region und darüber hinaus. 
Der wirtschaftliche Effekt des Zementwerks Lägerdorf heute:


>300

Beschäftigte am Standort


>100

Millionen € Betriebsausgaben pro Jahr


>200

Millionen € Wertschöpfungseffekt bundesweit pro Jahr

Quelle: CIMA-Institut für Regionalwirtschaft

Damit wir unseren Beitrag zur Baustoff- und Klimawende leisten können, muss die Rohstoffversorgung langfristig gesichert sein. Hierzu entwickeln wir mit Moorwiesen/ Moorstücken ein neues Abbaufeld. Das bringt zugleich der Region Zukunftssicherheit: auch künftige Generationen können von der Wertschöpfung profitieren. 

Nachhaltiger Abbau für nachhaltigen Zement und Beton

Das Gebiet Moorwiesen/Moorstücken ist im Regionalplan schon seit Jahrzehnten als Vorranggebiet für den Abbau oberflächennaher Rohstoffe ausgewiesen. Bei der Entwicklung des neuen Abbaugebiets setzen wir modernste Technik ein, die so schonend wie möglich für Mensch und Umwelt ist.

Kern des Konzepts ist die Anwendung des Nassabbau-Verfahrens. Anders als derzeit in der Heidestraße, wo die Kreide in einer Grube im Tagebau abgebaut wird, erfolgt der Abbau also künftig unter Wasser. Es entsteht von Anfang an ein Abbausee. Die Kreide wird von einem schwimmenden Gerät abgebaggert, aufgeschlämmt und an Land gepumpt. Dieses Verfahren hat den Vorteil, dass der Grundwasserspiegel nicht für den Abbau abgesenkt werden muss. Durch den Abbau unter Wasser werden die Lärm- und Staubentwicklung minimiert. 

Spätestens 2038 soll das Werk vollständig aus diesem Gebiet mit dem Rohstoff Kreide versorgt werden. Die dortigen Kreidevorkommen reichen für weitere 100 Jahre. In der bisher genutzten Kreidegrube Heidestraße entsteht ein geschützter Ort für Tiere und Pflanzen.

FAQ

In welchem Stadium befindet sich das Genehmigungsverfahren?

Im Mai 2024 hat Holcim die Planfeststellungsunterlagen zur Rohstoffsicherung im Gebiet Moorwiesen/Moorstücken der zuständigen Genehmigungsbehörde zur Vorprüfung vorgelegt. Nachdem diese abgeschlossen wurde, werden die Unterlagen Ende Mai 2025 den Trägern öffentlicher Belange zur Stellungnahme vorgelegt. Neben weiteren Behörden zählen hierzu beispielsweise Ämter, Gemeinden und Umweltverbände. Das wasserrechtliche Planfeststellungs- und Plangenehmigungsverfahren bietet den Rahmen für den zukünftigen Abbau in Moorwiesen/Moorstücken. Spätestens ab 2033/34 soll mit den ersten Vorbereitungsmaßnahmen zur Rohstoffgewinnung begonnen werden.

Die Vorhabensfläche ist insgesamt rund 200 Hektar groß. Wie geht Holcim mit dem Eingriff in den Naturraum um?

Rohstoffabbau bedeutet stets einen Eingriff in den Naturraum - dieser Tatsache sind wir uns bei Holcim sehr bewusst. Erschließung und Abbau erfolgen daher stets so schonend wie möglich für Mensch und Natur. Das Gebiet Moorwiesen/Moorstücken wird sich verändern - u.a. wird Wald weichen und ein Abbausee sowie ein neuer Gewässerabschnitt des Breitenburger Kanals entstehen. Darüber hinaus wird durch weitere Kompensationsmaßnahmen mehr Wald außerhalb des Vorhabensgebiets entstehen. Es findet also de facto kein Verlust von Naturraum statt, sondern eine Umwandlung und durch die Kompensation eine Erhöhung der Naturraumwertigkeit in Umfang und Qualität.

Erfolgt eine Kompensation für die Flächen, die vom Rohstoffabbau betroffen sind?

Holcim wird die Maßnahmen so naturschonend wie möglich umsetzen. Unvermeidbare Eingriffe, die im Wesentlichen kein Verlust, sondern eine Umwandlung von Naturraum sind, werden kompensiert. Durch die Kompensationsmaßnahmen im Zuge des Projekts wird gegenüber dem Ist-Zustand mehr und höherwertiger Naturraum ortsnah zum Vorhabensgebiet entstehen.

Teil der bisherigen Kompensationsplanung ist beispielsweise das Entstehen einer Naturfläche direkt südlich angrenzend an das Vorhabensgebiet. Hier sollen durch Wiedervernässung Biotope geschaffen werden, die sich positiv auf die lokale Artenvielfalt auswirken. Vergleichbare Maßnahmen im Gebiet der Grube Heidestraße haben bereits nachweislich zur Biodiversität in der Region beigetragen.

Darüber hinaus werden weitere Kompensationsflächen ausgewiesen und zusätzlich sogenannte Ökopunkte für den umweltgerechten Ausgleich von Baumaßnahmen erworben.

Gehen mit dem neuen Abbaufeld Naherholungsgebiete für die Anwohner:innen verloren?

Trotz der schrittweisen Erschließung, die eine Weiternutzung vieler Bereiche über einen langen Zeitraum ermöglicht, werden sich die Verläufe von Feld- und Waldwegen nach und nach verändern. Dies ist schon aufgrund der Kanalverlegung nötig. Doch auch dieser Aspekt wird im Gesamtkonzept berücksichtigt: Beispielsweise wird es möglich sein, sobald der neue Kanalabschnitt gebaut ist, das Vorhabensgebiet auf einem Wanderweg zu umrunden. Damit wird auch transparent verfolgbar sein, wie der Abbau vonstatten geht und wie sich die Naturräume verändern, ohne zu verschwinden.

Wie werden sich die Immissionen des Abbaus (z.B. Lärm, Staub) verändern bzw. in der Flächenerschließung darstellen?

Im Vergleich zur aktuellen Rohstoffgewinnung werden sich die Immissionen ausgehend vom Vorhabensgebiet verändern. Anders als in der aktuell im Abbau befindlichen Grube Heidestraße, wo die Kreide im Tagebau gewonnen wird, erfolgt der Abbau künftig unter Wasser. Es entsteht ein Abbausee, der von Anfang an auf einem Wanderweg umrundet werden kann.

Die Kreide wird von einem schwimmenden Gerät abgebaggert, aufgeschlämmt und an Land gepumpt. Dieses Verfahren hat den Vorteil, dass der Grundwasserspiegel nicht für den Abbau abgesenkt werden muss. Durch den Abbau unter Wasser wird außerdem die Lärm- und Staubentwicklung minimiert. Bei dem gesamten Vorhaben wird darauf geachtet, Vorhandenes zu nutzen, um so die Auswirkungen weiter zu minimieren. Daher werden beispielsweise Bestandsfördertrassen und logistische Anlagen genutzt. Durch technische und organisatorische Maßnahmen wird auch der Lärmreduzierung Rechnung getragen.

100 Jahre sind ein kaum fassbarer Zeithorizont - wie kann das heute schon geplant werden?

Tatsächlich lässt sich auf 100 Jahre im Voraus nicht im Detail vorhersagen, wie sich Gesellschaft, Industrie und Umweltschutz entwickeln werden. Die eingereichte Planung soll einen rechts- und planungssicheren Rahmen schaffen, der die Rohstoffgewinnung und die dazu notwendingen Nebenmaßnahmen ermöglicht. Gleichzeitig wird bei der schrittweise durchzuführenden Flächenerschließung die Möglichkeit offen gehalten, zukünftige Änderungen und Anforderungen einfließen zu lassen.

Welche Auswirkungen hat der Kreideabbau auf die Attraktivität der Region?

Die Zementproduktion in Lägerdorf ist seit über 160 Jahren ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Region und darüber hinaus. Lägerdorf ist heute Standort des einzigen integrierten Zementwerks in Schleswig-Holstein, wobei der Bedarf an dem Grundbaustoff auch angesichts der notwendigen und angekündigten Infrastrukturinvestitionen in den kommenden Jahren noch weiter zunehmen wird. Das Zementwerk schafft Mehrwert für die Region und erhöht die Wertschöpfung, etwa durch Aufträge für Dienstleister und durch gut bezahlte Industriejobs. Dadurch wächst die Attraktivität der Region als Ganze (Weitere Infos: Studie Wirtschaftsfaktor Zementwerk). Durch weitere Maßnahmen, etwa die von Anfang an geplante Mitnutzung des Gebiets, wird die Lebensqualität der Nachbarschaft auf einem hohen Niveau gesichert.

Ist die Realisierung des Carbon2Business Projekts Voraussetzung für die Weiterführung des Werks und damit für die Rohstoffsicherung?

Nein, die Realisierung des Projekts Moorwiesen/Moorstücken ist Voraussetzung für die Zukunft der Zementproduktion in Lägerdorf insgesamt und damit auch für das klimaneutrale Zementwerk (Carbon2Business). Noch deutlicher: Ohne Rohstoffsicherung, keine Produktion des für die Gesellschaft unverzichtbaren Baustoffs Zement in Schleswig-Holstein. Dies gilt unabhängig davon, ob der Ofen klimaneutral oder konventionell betrieben wird.

Wie geht es mit dem Genehmigungsverfahren weiter?

Im weiteren Genehmigungsverfahren erfolgt eine öffentliche Auslegung der Planfeststellungsunterlagen, die dann durch alle Interessierten eingesehen werden können. Holcim plant außerdem Informationsveranstaltungen, u.a. im Herbst die nächste Auflage des Bürgerdialogs, wobei über den Projektfortschritt berichtet wird und Fragen beantwortet werden.

(Stand Mai 2025)

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Anwohner & Behörden

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Sandweg 10
25566 Lägerdorf 
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Pressesprecher

Telefon +49 40 36002-273
nicolas.schnabel@holcim.com