Holcim investiert in Beckum

Dekarbonisierungsplan verändert das Werk wie noch nie - Erste Maßnahmen im Rahmen der Jahresrevision im Januar

Holcim Deutschland macht das Zementwerk Beckum-Kollenbach fit für die Zukunft und arbeitet intensiv an der Umrüstung des Standorts für die klimaneutrale Zementproduktion. Die damit verbundenen Veränderungen sind die tiefgreifendsten der 112-jährigen Geschichte des Werks. Im Sinne der Transparenz möchte Holcim die Nachbarschaft des Werks über die kurz- und langfristigen Pläne informieren und sich darüber austauschen. Denn die Industrieanlage ist Teil der Stadt, was - speziell in Umbauphasen - auch sicht- und hörbar ist.

Alle Maßnahmen (und viele weitere) dienen einem großen Ziel: Im Jahr 2030 soll die Umrüstung des Werks für die klimaneutrale Produktion abgeschlossen sein. Zu diesem Zweck wird die Produktion massiv umgebaut. Denn beim Brennen von Zement entweichen rund zwei Drittel der CO2-Emissionen aus dem Gestein, unabhängig vom eingesetzten Brennstoff. Damit ist das CO2 unvermeidbar und muss mit sogenannter Carbon-Capture-Technologie abgeschieden werden, sodass es nicht in die Atmosphäre entweicht.

Welche Schritte dieser Dekarbonisierung stehen also in nächster Zeit an?
In Beckum betreibt Holcim den letzten Rohrkühler im Holcim Konzern, der bereits seit 1985 im Einsatz ist. Energetisch und technisch ist dieser “Industrie-Dinosaurier” nicht mehr zeitgemäß und wird daher durch einen hochmodernen Pendulum Kühler ersetzt, für den rund 20 Millionen Euro investiert werden. Der thermische Energiebedarf sowie die CO2-Emissionen werden dadurch erheblich gesenkt. Ab dem 24. Juli 2024 steht das Werk für diesen Umbau für rund 45 Tage still, bevor die Produktion Anfang September wieder anläuft.

Als Vorarbeit für das Großprojekt wird es bereits zeitnah eine bauliche Veränderung geben, die die Werkssilhouette sichtbar verändern wird: Das pneumatische Airliftsystem für den Rohmehltransport zum Silo wird durch das energetisch erheblich effektivere mechanische Becherwerk ersetzt. Dies wird im Rahmen der Jahresrevision vom 8. bis 26. Januar am Rohmehlsilo installiert.

“Wir möchten alle Baumaßnahmen wir so schnell wie möglich und mit möglichst geringer Lärmbelastung für die Nachbarschaft umsetzen - speziell in den Abend- und Nachtstunden”, erklärt Werksleiter Jan Kristof Peters. Das Verkehrsaufkommen wird in der Zeit der Jahresrevision mutmaßlich wie gewohnt etwas zunehmen. “Hier bitten wir wie in den Vorjahren um Verständnis unserer Nachbarschaft”, so Peters. Die neuen Anlagen werden, gutachterlich bestätigt, nach Inbetriebnahme weder für mehr Lärm noch für eine Steigerung der Staub- oder Umweltbelastung führen.

Holcim plant außerdem im Sommer 2024 eine Veranstaltung anzubieten, bei der die Nachbarschaft über die Dekarbonisierungsstrategie und die allgemeine Werksentwicklung informiert wird und ein Austausch mit allen Beteiligten stattfindet. Dazu lädt das Unternehmen rechtzeitig ein.

Bei Fragen, steht Holcim wie seit Jahren mit einem Bürgertelefon gern bereit: (0 25 21) 1 57-200


Hintergrund Dekarbonisierung des Zementwerks:
2022 haben die Partner Holcim Deutschland, thyssenkrupp Uhde und die Technische Universität Berlin ihre Kooperation bekanntgegeben, die sich der Erforschung des Einsatzes neuester Aminwäsche-Technologie zur Abtrennung des Prozessabgases CO2 im Werk Beckum widmet. Mit der Installation eines ersten Anlagenmoduls im Werk wurde im Sommer 2023 die erste Testphase des Projekts gestartet. Ziel ist es, den CO2-Ausstoß von bestehenden Zementanlagen deutlich zu reduzieren und gleichzeitig das abgetrennte CO2 perspektivisch für weitere Anwendungen nutzbar zu machen.

Bis zum Ende des Jahres 2025 testen die Partner im kleinen Maßstab die vielversprechende Technik, die einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung der Zementindustrie in Deutschland leisten kann. Verlaufen die Tests wie geplant, entsteht nach Abscheidung und Aufbereitung ein hochreines CO2, das dann als Grundstoff an andere Industrien abgegeben oder zu weiteren Energieträgern, wie Methanol aufbereitet werden könnte.

Im Jahr 2030 soll die Umrüstung des Werkes Beckum für die klimaneutrale Produktion abgeschlossen sein. 

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