Bohrpfahlbeton
Bohrpfahlbeton wird bei Tunnelbauten, zur Baugrubensicherung, zur Geländeabstützung, zum Abfangen von Bestandsbauten, zur Gründung von Bauwerken in wenig tragfähigem Boden eingesetzt.

Anwendungstechnische Hinweise
Beim Entwurf der Betonzusammensetzung sollten folgende Kriterien berücksichtigt werden:
- Hoher Widerstand gegen Entmischung
- Ausreichend hohe Plastizität und gutes Zusammenhaltevermögen
- Ausreichend hohe Fließfähigkeit
- Angemessene Verdichtung über die Schwerkraft
- Ausreichende Verarbeitbarkeit für die Dauer des Betoniervorganges
Regelwerke
- DIN EN 1536, DIN Fachbericht 129
DIN EN 206, Anhang D
Im Spezialtiefbau und bei der Betonherstellung, bilden Regelwerke das unverzichtbare Fundament für Planung, Ausführung und Qualitätssicherung. Sie gewährleisten, dass Bauwerke sicher, dauerhaft und wirtschaftlich erstellt werden.
DIN EN 1536 und DIN Fachbericht 129
Die DIN EN 1536 ist eine europäische Norm, die sich speziell mit der "Ausführung von Arbeiten im Spezialtiefbau – Bohrpfähle" befasst. Sie legt die allgemeinen Grundlagen und Anforderungen für die Planung und Bemessung von Bohrpfählen fest. Dies umfasst Aspekte wie die Baugrunduntersuchung, die verwendeten Baustoffe, die Herstellung der Pfähle selbst sowie Qualitätskontrollen. Sie ist somit das zentrale Regelwerk für alle, die mit der Herstellung von Bohrpfählen zu tun haben.
Ergänzend hierzu dient der DIN Fachbericht 129 als nationales Anwendungsdokument zur DIN EN 1536. Er konkretisiert und präzisiert die Vorgaben der europäischen Norm für den deutschen Anwendungsbereich. Der Fachbericht enthält zusätzliche Hinweise und Erläuterungen, die sich aus den spezifischen nationalen Gegebenheiten und bewährten Baupraktiken ergeben. Er ist somit ein wichtiger Leitfaden, um die europäische Norm praxisgerecht in Deutschland umzusetzen und die hohen Qualitätsstandards im Spezialtiefbau zu sichern.
DIN EN 206, Anhang D
Die DIN EN 206 ist die grundlegende europäische Norm für "Beton – Festlegung, Eigenschaften, Herstellung und Konformität". Sie regelt umfassend alle Aspekte rund um den Beton, von den Ausgangsstoffen über die Eigenschaften des Frisch- und Festbetons bis hin zur Produktionskontrolle und den Konformitätskriterien.
Von besonderer Relevanz im Zusammenhang mit Spezialtiefbauarbeiten, wie z.B. bei Bohrpfählen, ist der Anhang D der DIN EN 206. Dieser normative Anhang enthält zusätzliche Anforderungen an die Festlegung und Konformität von Beton für besondere geotechnische Arbeiten (Spezialtiefbau). Hier werden spezifische Kriterien für Beton definiert, der unter erschwerten Bedingungen, wie sie im Spezialtiefbau üblich sind (z.B. Einbau unter Stützflüssigkeit oder in engen Bohrlöchern), verarbeitet werden muss. Dazu gehören beispielsweise besondere Anforderungen an die Verarbeitbarkeit, den Widerstand gegen Entmischung und die Festigkeitsentwicklung, um die dauerhafte Funktionalität der Spezialtiefbauwerke sicherzustellen.
Produktempfehlungen
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CEM III/B 42,5 L-LH/SR (na) und CEM III/B 42,5 N-LH/SR (na) - Holcim Optimo 4 N / CEM II/B-M (T-LL) 42,5 N (az)
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