Industrieböden

 

Industrieböden aus Beton werden vielfältig beansprucht. Für die dauerhafte Funktionalität eines Industriebodens müssen alle Anforderungen berücksichtigt werden. Diese ergeben sich aus der geplanten Nutzung sowie aus der Lage des Industriebodens. Beispielsweise sind die Anforderungen an einen Industrieboden in einer Produktionshalle andere als für einen Boden im Freien, der als Lager- und Ladefläche für Schüttgüter genutzt werden soll.

Anwendungstechnische Hinweise

Planung und Vorbereitung
Wichtiger Teil der Planung von Industrieböden ist die vollständige Erfassung der wirkenden Beanspruchungen sowie die Berücksichtigung der Nutzungseigenschaften, die sich aus dem späteren Gebrauch des Industriebodens ergeben. Auf dieser Grundlage ist eine geeignete Konstruktion inklusive Fugenplan zu erstellen sowie die benötigte Betonqualität zu wählen.


Betoneigenschaften
Ein Beton für Industrieböden sollte über einen ausreichenden Mehlkorngehalt 0/0,125 mm zwischen 360 kg/m³ und 370 kg/m³ verfügen. Der äquivalente Wasserzementwert sollte zwischen 0,47 und 0,53 liegen.

Kombinationen von Luftporenbetonen und frisch aufgebrachten Hartstoffeinstreuungen bzw. Hartstoffschichten sollten wegen möglicher Verbundstörungen zwischen Beton und Hartstoffschicht vermieden werden. Weiterhin kann es aufgrund des Flügelglättens zu einer Zerstörung des Luftporen-Systems in der obersten Schicht kommen. Daher ist die Kombination der Expositionsklasse XF4 und XM3 technisch nicht ausführbar.

Zur Herstellung qualitativ hochwertiger Industrieböden sollte eine Einbau-Konsistenz im Bereich F3/F4 angestrebt werden.


Betoneinbau
Das Betonieren sollte bei Temperaturen zwischen 5 °C und 30 °C erfolgen. Bei niedrigeren oder höheren Temperaturen sind weitere Maßnahmen – wie das Wärmen oder Kühlen des Frischbetons sowie eine besondere Nachbehandlung – erforderlich. Idealerweise ist der Industrieboden in die vorher erstellte, bereits geschlossene Halle einzubauen. Der Beton wird entweder in Streifen bzw. Feldern zwischen Seitenschalungen oder großflächig mit Hilfe von Lehren oder Spezialgeräten eingebaut.


Richtwerte für durchschnittliche Einbauleistungen:

Plattenstärke Einbauleistung
20 cm 35 m³/h
25 cm 40 m³/h
30 cm 50 m³/h

Der Betoneinbau sollte kontinuierlich erfolgen. Lange Transport- und Liegezeiten des Betons sind zu vermeiden. Der Beton muss zügig entladen, verarbeitet und verdichtet werden. Bei unterschiedlich raschem Betonierfortschritt kommt es in der Regel zu Problemen bei der anschließenden Oberflächenbearbeitung, da der optimale Zeitpunkt des Abscheibens und Glättens nicht eindeutig gewählt werden kann. Das Betonlieferwerk ist über lange Standzeiten oder sonstige Verzögerungen umgehend zu informieren.


Oberflächenbearbeitung
Zwischen Betoneinbau und Glättbeginn sind Maßnahmen gegen das vorzeitige Austrocknen der Betonoberfläche zu ergreifen. Es empfiehlt sich das Auflegen einer PE-Folie oder das Auftragen eines Zwischennachbehandlungsmittels. Das Besprühen der Oberfläche mit Wasser ist nicht zulässig.

Bei Hartstoffeinstreuungen und frisch in frisch eingebauten Hartstoffschichten sind nach dem Aufbringen mit dem Tellerglätter und anschließend mit dem Flügelglätter einzuarbeiten. Die üblichen Hartstoffmengen liegen zwischen
3 kg/m² und 5 kg/m². In jedem Fall sind die Angaben des Hartstoffherstellers zu befolgen.


Nachbehandlung
Durch die Nachbehandlung sollen das Frühschwinden gering gehalten, eine ausreichende Festigkeit und Dauerhaftigkeit der Betonrandzone sichergestellt, das Gefrieren verhindert und schädliche Erschütterungen, Stoß oder Beschädigung vermieden werden. Für Betonflächen, die einem Verschleiß entsprechend den Expositionsklassen XM ausgesetzt sind, sind die Werte für die Mindestdauer der Nachbehandlung ohne genauen Nachweis zu verdoppeln.

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