Holcim Zementwerk Höver: Nächster Meilenstein bei der Dekarbonisierung erreicht

Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gibt Förderzusage für innovative CO2-Abscheidetechnik 

Holcim Deutschland hat vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) die Förderzusage für das Vorhaben “Industrielle Erforschung zur membranbasierten CO2-Abtrennung für die Dekarbonisierung von Zementwerken” im Werk Höver erhalten. “Die Unterstützung der Politik zeigt, dass wir erfolgreich die Zementwende eingeläutet haben. Die Förderzusage unterstützt unseren konsequenten Weg zu Klimaneutralität und stärkt uns als Treiber der Transformation unserer Branche”, so Thorsten Hahn, CEO von Holcim Deutschland. Die Förderung zielt auf die Errichtung einer größeren Testanlage und einer einjährigen aktiven Testphase ab, bei der die innovative Technologie im Langzeitbetrieb untersucht werden soll. Die Ausstellung des Zuwendungsbescheids erfolgt im Rahmen des Förderprogramms “Dekarbonisierung in der Industrie”. 

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Einhergehend mit der Zusage des BMWK ist der vorgezogene Projektstart, der durch die außerordentlich positiven Ergebnisse der Vorversuchsphase möglich wurde. Aktuell ist der Start der Testphase für Anfang des Jahres 2024 anvisiert. „Die Förderzusage des Bundes ist eine großartige Nachricht für Holcim und unsere Partner”, so Werksleiter Stephan Hinrichs. “Wir leisten hier wirkliche Pionierarbeit für die gesamte Zementindustrie und freuen uns über den nächsten Schritt auf unserem Weg zum klimaneutralen Unternehmen.”

Im Zementwerk Höver wird eine vielversprechende Technik erprobt, die einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung der Zementindustrie in Deutschland leisten kann: Im vergangenen Jahr hat sich die Holcim (Deutschland) GmbH mit den Partnern Cool Planet Technologies Limited, ein Unternehmen aus dem Bereich nachhaltige Technologien mit Fokus auf CO2-Abtrennung, sowie dem Helmholtz-Zentrum Hereon auf eine Zusammenarbeit zur Dekarbonisierung des Werks in Höver verständigt. Im Zentrum der Kooperation steht die Errichtung einer CO2 Abscheideanlage, die auf einer innovativen Membrantechnologie basiert und als End-of-Pipe-Lösung ausgeführt wird. Diese ist also dem eigentlichen Zementherstellungsprozess nachgeschaltet und hat somit keine direkten Auswirkungen auf diesen, was die Dekarbonisierung der vorhandenen Zementwerke aus technischer Sicht deutlich vereinfacht. 

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Bestätigen sich die guten Ergebnisse in der nun startenden Langzeittestphase, soll die Anlage schrittweise erweitert werden, sodass sie nach der finalen Ausbaustufe rund 90 Prozent der CO2 Emissionen abtrennen und hochreines CO2 in flüssiger Form für die weitere Nutzung in nachgelagerten Wertschöpfungsstufen oder Sequestrierung liefern kann. Auch dies soll im genehmigten Fördervorhaben näher untersucht werden. Ziel des Anlagenbetriebs ist es, Leistung, Wirtschaftlichkeit und Einsatzverhalten im größeren Maßstab zu demonstrieren, um zu prüfen, ob die Technik nicht nur in Höver, sondern auch in weiteren Zementwerken und Industrien technisch und wirtschaftlich eingesetzt werden kann.


 

 

Über die Holcim Deutschland Gruppe
Holcim Deutschland ist eines der führenden Unternehmen in Deutschland für innovative, nachhaltige und digitale Bau-Produkte und Lösungen. Als Vorreiter beim nachhaltigen Bauen entwickeln die Mitarbeiter:innen von Holcim passgenaue Lösungen für Bauherren, Bauunternehmen, Architekt:innen und Ingenieur:innen - verbunden mit einem klaren Fokus auf Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft. Unsere Mission: Mit weniger Material mehr bauen. Holcim lebt Vielfalt: Die Unternehmensgruppe beschäftigt rund 1.800 Mitarbeiter:innen 36 verschiedener Nationalitäten an rund 130 Standorten in Deutschland sowie in den Niederlanden. Holcim Deutschland ist eine Tochtergesellschaft des weltweit führenden Baustoffkonzerns Holcim Ltd.

Über Cool Planet Technologies Limited

Cool Planet Technologies (CPT) ist ein Unternehmen, das mit Hilfe einer membranbasierten Technologie die Kosten für die Kohlenstoffabscheidung in schwer abbaubaren Sektoren wie Zement, Kalk, Stahl, Energie aus Abfall und Kohleverstromung erheblich senkt.

Das chemiefreie Verfahren verbraucht deutlich weniger Energie als etablierte Technologien zur Kohlenstoffabscheidung und kann vollständig mit erneuerbarer elektrischer Energie betrieben werden, was es zu einer umweltfreundlichen Technologie macht.  Das kompakte, skalierbare, modulare und betrieblich flexible Verfahren ist ideal für Nachrüstungen und Neubauten.

CPT hat die Exklusivrechte für die Vermarktung der Membrantechnologie, die vom Helmholtz-Zentrum Hereon, einem Teil der größten deutschen Forschungsorganisation, entwickelt wurde. CPT und Hereon arbeiten gemeinsam an der Entwicklung und Kommerzialisierung der Technologie, die in den letzten zehn Jahren kontinuierlich verbessert und in zahlreichen Pilotversuchen validiert wurde, darunter ein äußerst erfolgreicher Test im Zementwerk Hõver von Holcim im Jahr 2022.  CPT wird die Technologie Anfang 2024 in einem Maßstab von 10.000 Tonnen pro Jahr als Teil des Projekts mit Holcim demonstrieren, um die Technologie für die Dekarbonisierung des Werks in Hõver zu optimieren.


Über das Helmholtz-Zentrum Hereon  
Das Helmholtz-Zentrum Hereon betreibt internationale Spitzenforschung für eine Welt im Wandel: Rund 1.100 Beschäftigte erschaffen Wissen und Innovationen für mehr Resilienz und Nachhaltigkeit. Das wissenschaftliche Spektrum des Hereons umfasst Hochleistungswerkstoffe, Verfahren und umweltschonende Technologien für die Mobilität und neue Energiesysteme. Darüber hinaus werden Biomaterialien für die Medizin und zur Steigerung der Lebensqualität erforscht. Mithilfe von Forschung und Beratung begegnet das Hereon den Herausforderungen des Klimawandels lösungsorientiert und ermöglicht über ein umfassendes wissenschaftliches Verständnis ein nachhaltiges Management und den Schutz der Küsten- und Meeresumwelt. Grundlegend verstehen, praxisnah anwenden – das interdisziplinäre Forschungsspektrum deckt eine einzigartige Bandbreite ab.  

Als Teil eines internationalen Netzwerks und im Verbund der Helmholtz-Gemeinschaft unterstützt das Hereon mit dem Transfer seiner Expertise Institutionen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, Zukunft zu gestalten. In Schleswig-Holstein ist das 1956 gegründete Zentrum die größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung. Neben dem Hauptsitz in Geesthacht und dem Standort Teltow bei Berlin hat das Hereon Außenstellen in Hamburg, Kiel, Berlin und Garching bei München. 

 

 

 

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Kontaktinformationen:

Holcim (Deutschland) GmbH
René Leja
Phone +49 (0) 40 3 60 02-128
rene.leja@holcim.com

Helmholtz-Zentrum Hereon
Dr. Torsten Brinkmann
Phone. +49 (0) 4152 87-2400
torsten.brinkmann@hereon.de

Cool Planet Technologies
Nick Elwes
Tavistock Communications
Phone +44 20 7920 3150 
nick.elwes@tavistock.co.uk