Bundeswirtschaftsminister besucht Werk Lägerdorf

Peter Altmaier und der Bundestagsabgeordnete Mark Helfrich (Wahlkreis Steinburg – Dithmarschen) tauschen sich mit Holcim Vertretern darüber aus, wie die Industrie die Dekarbonisierung erfolgreich vorantreiben kann.

 
v.l.n.r. Thorsten Hahn, Geschäftsführer der Holcim Deutschland Gruppe;
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier und Mark Helfrich, MdB

Am 24. August besuchte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) gemeinsam mit dem Bundestagsabgeordneten des schleswig-holsteinischen Bundestagswahlkreises Steinburg – Dithmarschen Süd Mark Helfrich das Holcim Zementwerk in Lägerdorf. Hier traf er unter anderem auf Thorsten Hahn, Geschäftsführer der Holcim Deutschland Gruppe sowie Werksleiter Torsten Krohn. Im Fokus des Austauschs stand das Thema Dekarbonisierung der Zementindustrie und die Vision von Holcim, am Standort Lägerdorf das erste klimaneutrale Zementwerk Deutschlands zu errichten.  

Wie aus der Vision Realität werden soll, schilderten die Unternehmensvertreter den Besuchern aus der Politik direkt vor Ort - nach heutiger Planung soll es bereits 2027 so weit sein. Dafür arbeitet Holcim gemeinsam mit weiteren Partnern des Projekts “Westküste 100” (Reallabor der Energiewende) bzw. “HyScale100” (Important Project of Common European Interest, IPCEI) daran, eine Wasserstoffwirtschaft in Schleswig-Holstein aufzubauen. Die Projektpartner von HyScale100, Orsted, Hynamics und Raffinerie Heide, waren beim Ministerbesuch ebenfalls durch ihre Geschäftsführer vertreten.  

Im Rahmen des Projekts soll (vereinfacht ausgedrückt) aus Offshore-Windenergie grüner Wasserstoff produziert werden. Der bei der Elektrolyse neben dem begehrten Wasserstoff ungenutzte Sauerstoff soll im Zementwerk zur Befeuerung des Ofens genutzt werden. Dadurch entsteht im Verbrennungsprozess hochreines CO₂, das in der Zementproduktion prozessbedingt unvermeidbar ist. Im Brennprozess abgeschieden, kann das CO₂ durch seinen hohen Reinheitsgrad für die Herstellung von Methanol genutzt werden. Methanol ist wiederum ein hochwertiger Ersatz für Erdöl und kann für die Kunststoffindustrie oder als Treibstoff aufbereitet werden. Das CO₂ aus dem Zementwerk wird also zum Rohstoff, das Werk arbeitet klimaneutral.  

Technisch ist dieses sogenannte Oxyfuel-Verfahren bereits umsetzbar. Der Erfolg der industriellen Dekarbonisierung ist aber abhängig davon, dass die notwendigen finanziellen und regulatorischen Rahmenbedingungen sowohl auf europäischer als auch auf nationaler Ebene geschaffen werden. Darüber tauschten sich Politiker und Unternehmensvertreter in Lägerdorf aus.  

Peter Altmaier lobte die Projekte an der Westküste als ein Vorzeigebeispiel für erfolgreiche Sektorenkopplung und sagte den Unternehmensvertretern die Fortführung der Unterstützung durch das Wirtschaftsministerium durch die entsprechenden Förderinstrumente sowie Vereinfachungen bei der Regulatorik zu.  

Holcim CEO Thorsten Hahn schilderte auch, wie schon heute klimafreundliche Zemente von Holcim realisiert werden. Im Fokus der Produktserie ECOPlanet steht das Ersetzen von Zementklinker durch Ersatzstoffe und die Optimierung von Betonrezepturen. Auch hier kann die Politik eine Vorreiterrolle einnehmen, etwa indem in öffentlichen Ausschreibungen klimafreundliche Produkte priorisiert werden und Normen zu deren Gunsten geändert würden.  

Holcim Geschäftsführer Thorsten Hahn: “Wir danken dem Minister und dem Abgeordneten für ihren Besuch, bei dem wir viele Gemeinsamkeiten festgestellt haben. Wir sind uns einig darüber, dass es wirtschaftlich attraktiver sein muss, eine Tonne CO₂ zu vermeiden, als eine Tonne CO₂ zu emittieren - etwa durch höhere CO₂-Bepreisung. Die politischen Rahmenbedingungen müssen dabei für Chancengleichheit sorgen: Wenn wir in klimafreundliche Lösungen investieren, brauchen wir die Sicherheit, dass unsere Produkte nicht durch klimaschädlichere mit niedrigeren Preisen ausgestochen werden. Denn damit wäre niemandem geholfen, am wenigsten dem Klima.”  

Mark Helfrich: „Der Holcim-Standort Lägerdorf hat gute Chancen, Deutschlands erstes klimaneutrales Zementwerk zu werden. Dass diese Perspektive ausgerechnet in Lägerdorf entwickelt wird, ist für mich kein Zufall: Die schleswig-holsteinische Westküste gehört mit mehreren Modellprojekten inzwischen zu den Vorreitern im Bereich grüner Wasserstoff. Hier entsteht ein Kompetenz-Cluster von überregionaler Bedeutung, das es weiter zu stärken gilt. Jeder neue Baustein ist dafür ein wichtiger Beitrag. Insofern begrüße ich die Pläne von Holcim für unsere Region ausdrücklich.“  

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