Media release on third quarter 2010

 

Stabile Volumenentwicklung in allen Segmenten und höherer Nettoverkaufsertrag - betrieblicher EBITDA über neun Monate im Rahmen des Vorjahres

  • In vielen aufstrebenden Märkten hat die Baustoffnachfrage zugenommen
  • Konjunkturelle und saisonale Einflüsse wirkten sich im dritten Quartal negativ auf den betrieblichen EBITDA aus
  • Insgesamt stabile Volumenentwicklung bei erhöhtem Preisdruck im Zement
  • Tendenziell steigende variable Produktions- und Distributionskosten
  • Substantiell tiefere Fixkosten
  • Betrieblicher EBITDA über neun Monate im Rahmen des Vorjahres
  • Die einmalige, nicht kassenwirksame Steuerbelastung im Rahmen der Bereinigung der Beteiligungsstruktur in Nordamerika im ersten Quartal belastete nach wie vor den Konzerngewinn

3. Quartal 2010 Konzern

Schwächere Baustoffnachfrage im dritten Quartal
Die Baustoffmärkte haben im dritten Quartal 2010 - global betrachtet - einen Dämpfer erfahren; der Semesterbericht hatte dies ja antizipiert. Viele aufstrebende Märkte, in denen Holcim sehr gut verankert ist, sind hingegen kräftig weiter gewachsen. Eine temporäre Herausforderung waren jedoch die konjunkturellen und saisonalen Einflüsse insbesondere in den USA, in Mexiko, Osteuropa und Indien

(Detailinformationen zu den einzelnen Konzernregionen im Anschluss an den Ausblick)

Nur leichter Rückgang des betrieblichen EBITDA
Der betriebliche EBITDA - die wichtigste operative Kennzahl - hat in den ersten neun Monaten nur leicht abgenommen. Gründe für diese Abnahme sind ein erhöhter Preisdruck in wichtigen Märkten und tendenziell steigende variable Produktions- und Distributionskosten. Stark wirkte sich das auf Holcim in Indien aus. Mit dem einsetzenden Monsun, der in diesem Jahr besonders kräftig war, gerieten die Zementpreise im ganzen Land ins Rutschen. Zusätzlich musste die indische ACC betriebsbedingte Lieferengpässe verkraften. Speziell im dritten Quartal hat sich die Preissituation beim Zement aber auch in Europa und den USA verschlechtert. Erfreulicherweise war das Preisniveau in Lateinamerika und in der Konzernregion Afrika, Naher Osten mehrheitlich stabil oder sogar leicht besser. Mexiko musste jedoch konjunktur- und witterungsbedingt einen weiteren Rückgang der Zementvolumen hinnehmen.

Erfolgreich war Holcim, was die beeinflussbaren Faktoren angeht. Trotz der Inbetriebnahme von rund 5 Millionen Tonnen neuer Zementkapazität in aufstrebenden Märkten konnte der Konzern die Fixkosten gegenüber dem Vorjahr nicht nur halten, sondern weiter senken, und zwar von Quartal zu Quartal. Insgesamt waren es in den ersten neun Monaten CHF 188 Millionen. Das ist das Resultat der grossen Sparanstrengungen in allen Bereichen und im ganzen Konzern.

Im Segment Zuschlagstoffe wurde das Vorjahresniveau auf vergleichbarer Basis knapp gehalten. Dank des erfolgreich integrierten australischen Unternehmens konnten die Aktivitäten weiter ausgebaut werden.

Zu unterstreichen ist, dass eine Reihe von Konzerngesellschaften im laufenden Geschäftsjahr substantiell bessere Resultate erzielt hat. Dazu zählen beispielsweise Holcim Kanada, Holcim US und Holcim Brasilien sowie Ambuja Cements in Indien und die Unternehmen in Indonesien und auf den Philippinen. Einen wesentlichen Beitrag zum operativen Erfolg leisteten auch die beiden australischen Firmen, die seit Oktober 2009 voll konsolidiert werden. Die breit abgestützte geographische Diversifikation erweist sich also nach wie vor als wichtiger Eckpfeiler des Konzernerfolgs.

Die konsolidierten Zementlieferungen nahmen bis Ende September um 3,7 Prozent auf 102,8 Millionen Tonnen zu. Die grössten Steigerungen erzielten Ambuja Cements in Indien sowie die Konzerngesellschaften in Brasilien und Thailand. Cement Australia wurde in dieser Berichtsperiode erstmals voll konsolidiert. Die Zuschlagstoffverkäufe erhöhten sich um 15,1 Prozent auf 118,8 Millionen Tonnen, und beim Transportbeton resultierte ein Plus von 13,2 Prozent auf 34,4 Millionen Kubikmeter. In diesen Segmenten ging die Zunahme primär auf das Konto der erstmals konsolidierten Holcim Australia. Auf vergleichbarer Basis ging der Zuschlagstoffabsatz leicht zurück, und die Transportbetonvolumen verharrten auf Vorjahreshöhe.

Der betriebliche EBITDA verringerte sich um 1 Prozent auf CHF 3,6 Milliarden. Auf vergleichbarer Basis nahm er jedoch um 6,7 Prozent ab. Neben der Volumen-, Preis- und Kostenentwicklung hatten auch der schwache Euro und der tiefe Kurs des US-Dollars einen negativen Einfluss. Bei den Zuschlagstoffen hat die Marge leicht zugenommen; in den anderen Segmenten war sie rückläufig. Der Geldfluss aus Geschäftstätigkeit erreichte CHF 2,1 Milliarden - ein Minus von 6,3 Prozent.

Der Konzerngewinn sank um 22,4 Prozent auf CHF 1,2 Milliarden, und der Anteil der Aktionäre Holcim Ltd fiel um 27,1 Prozent auf CHF 875 Millionen. Der Gewinnrückgang erklärt sich nicht nur mit dem schlechteren Geschäftsgang, sondern auch mit der bereits früher dargelegten einmaligen, nicht kassenwirksamen Steuerbelastung im Zusammenhang mit der Bereinigung der nordamerikanischen Beteiligungsstruktur im ersten Quartal 2010.

Ausblick
Die Aussichten für die europäischen Baumärkte bleiben für 2010 mit wenigen Ausnahmen verhalten. Auch in Nordamerika wird sich nachfrageseitig wenig ändern. Auf beiden Kontinenten hängt aber einiges vom Bauwetter gegen Jahresende ab. In Lateinamerika ist - abgesehen von Mexiko und Zentralamerika - mit einer mehrheitlich soliden Bauwirtschaft zu rechnen. Die Konzernregionen Afrika, Naher Osten und Asien, Ozeanien werden weiter wachsen. In Indien ist nach dem Monsun eine rasch anziehende Baustoffnachfrage zu erwarten.

Es wird nicht einfach sein, im Konzern den betrieblichen EBITDA des Vorjahres zu erreichen.

Holcim legt weiterhin grosses Gewicht auf die Stärkung der Kosten- und Umwelteffizienz sowie der Wettbewerbskraft.

Detailinformationen zu den einzelnen Konzernregionen:

Verhaltene Baustoffnachfrage in Europa
Die gegenläufige Wirtschaftsentwicklung in West- und Osteuropa hielt auch im dritten Quartal 2010 an. Während die Konjunktur trotz Eurokrise und Sparanstrengungen der öffentlichen Hand in Grossbritannien, Frankreich und speziell Deutschland anzog, kämpften die meisten Länder Süd- und Südosteuropas weiterhin mit der hohen Staatsverschuldung.

Das europäische Baugewerbe machte kaum Fortschritte. Die zurückhaltende staatliche Investitionstätigkeit und der Rückgang von Geschäfts- und Industriebauten dämpften die Baustoffnachfrage. Dieser Effekt war stärker als die leichte Erholung des Wohnbaus in einigen westlichen Märkten.

3. Quartal 2010 Europa

Aggregate Industries UK setzte vor allem im Infrastrukturbau mehr Zuschlagstoffe ab, und bei den Asphaltlieferungen sorgte der Autobahnbau in Schottland für eine Absatzsteigerung. Die Transportbetonvolumen waren jedoch rückläufig.

Bei Holcim France Benelux nahm der Zement- und Transportbetonversand zu. Die Zuschlagstoffmengen gingen zurück. Dank der Belieferung des Gaspipeline-Konsortiums Nord Stream konnte Holcim Deutschland den Zementabsatz knapp halten. Die Zuschlagstoff- und Transportbetonlieferungen stiegen an.

Holcim Süddeutschland und Holcim Schweiz setzten in allen Segmenten höhere Mengen ab. Die Bauwirtschaft profitierte von der ausgezeichneten Auftragslage im Wohn- und Infrastrukturbau. Bei Holcim Schweiz wirkte sich auch der Baubeginn am NEAT-Bahntunnel durch den Monte Ceneri positiv aus.

Die Baukrise in Südeuropa hielt an. Holcim Italien setzte weniger Zement und Zuschlagstoffe ab, konnte jedoch bei den Transportbetonlieferungen zulegen. Holcim Spanien erhöhte den Zementabsatz, aber nur dank vermehrter Exporte. Bei den Zuschlagstoffen und beim Transportbeton blieb die Nachfragesituation schwierig, und es wurde weniger verkauft.

In den Märkten Ost- und Südosteuropas belastete die zurückhaltende Vergabe von staatlichen und privaten Bauaufträgen den Verkauf. Dank EU-finanzierter Infrastrukturprojekte verlangsamte sich der Lieferrückgang im Jahresverlauf. Die tschechische Konzerngesellschaft steigerte den Zementversand. In allen anderen Märkten dieser Region ging der Absatz zurück. Bei den Zuschlagstoffen und beim Transportbeton waren die konjunktur- und witterungsbedingten Einbussen ebenfalls spürbar. Mehr Zuschlagstoffe verkaufte Holcim in Ungarn, der Tschechischen Republik und der Slowakei sowie mehr Transportbeton in der Slowakei und in Serbien.

In Russland erholte sich die Bauwirtschaft; die langen Dürreperioden - gefolgt von ausgedehnten Waldbränden - bremsten jedoch die Aktivitäten. In Moskau belebte sich der private Wohnbau aufgrund der gelockerten Hypothekarvergabe. Dennoch konnte Alpha Cement den Lieferrückgang des ersten Semesters nicht wettmachen. Garadagh Cement in Aserbaidschan profitierte von der soliden Nachfrage nach Bauleistungen. Die Zementlieferungen nahmen trotz Projektverzögerungen und anhaltendem Importdruck zu. In Russland und Aserbaidschan kam der Ausbau der Zement- und Klinkerkapazität planmässig voran.

Der Zementabsatz der Konzernregion Europa ging um 3,8 Prozent auf 20,1 Millionen Tonnen zurück. Bei den Zuschlagstoffen war die Einbusse mit 0,2 Prozent auf 59,5 Millionen Tonnen unbedeutend. Die Transportbetonvolumen verringerten sich um 4,6 Prozent auf 12,4 Millionen Kubikmeter.

Der betriebliche EBITDA der Konzernregion Europa nahm um 17,4 Prozent auf CHF 855 Millionen ab. In diesem Betrag ist der Verkauf von CO2-Emissionszertifikaten in Höhe von CHF 75 Millionen (2009: 61) enthalten. Viele Konzerngesellschaften konnten den Mengen- und Preisrückgang durch Sparmassnahmen nur teilweise auffangen. Hinzu kam der ungünstige Währungseffekt. Die interne betriebliche EBITDA-Entwicklung betrug -14 Prozent.

Unterschiedliche Marktentwicklungen in Nordamerika
In den USA setzte sich das Wirtschaftswachstum fort; die Erholung war aber weniger schwungvoll als erwartet, und die Baustoffnachfrage blieb verhalten. In Kanada hat die bessere Konjunktur die Baubranche positiv beeinflusst.

Die ungenügende Nachfrage nach Wohn- und Geschäftsimmobilien verhinderte eine nachhaltige Volumenerholung in den USA. Die Anzahl der zum Verkauf stehenden Liegenschaften nahm nach dem Auslaufen der Steuervergünstigungen für Hauskäufer weiter zu. Ungünstige Witterungsbedingungen belasteten den Bausektor zusätzlich. Für einen gewissen Mengenausgleich sorgten industrielle Bauvorhaben und das im letzten Jahr initiierte Konjunkturprogramm der Administration Obama. Der Infrastrukturbau der Bundesstaaten litt unter der prekären Haushaltslage. Auch lokal wurden öffentliche Bauvorhaben hinausgeschoben oder gestrichen. Dennoch blieb der Zementabsatz von Holcim US nahezu stabil.

3. Quartal 2010 Nordamerika

Aggregate Industries US musste beim Versand von Zuschlagstoffen und Transportbeton Volumeneinbussen hinnehmen. Schwierige Marktverhältnisse herrschten im Nordosten und Westen des Landes, während Verkehrsprojekte an der Atlantikküste sowie Flughafen- und Strassenbauten im Mittleren Westen die Nachfrage stützten.

In Kanada sorgten ein erstarkter Wohn- und Industriebau sowie Stimulusprogramme im Infrastrukturbereich für einen steigenden Baustoffbedarf. Holcim Kanada verkaufte mehr Zement und Transportbeton. In der für Holcim wichtigen Provinz Ontario wirkte sich die bessere Auftragslage bei der Automobilzulieferindustrie positiv aus. Auch in Quebec und in den zentralen Provinzen des Landes war eine gewisse Belebung der Bautätigkeit spürbar. Bei den Zuschlagstoffen wurde das Vorjahresniveau erreicht.

Die konsolidierten Zementlieferungen legten in Nordamerika dank der Absatzsteigerung von Holcim Kanada um 1,2 Prozent auf 8,4 Millionen Tonnen zu. Bei den Zuschlagstoffen resultierte wegen des schwierigen US-Marktes eine Abnahme um 3 Prozent auf 28,8 Millionen Tonnen. Der konsolidierte Transportbetonversand erhöhte sich hingegen um 2,4 Prozent auf 4,2 Millionen Kubikmeter.

Die drastische Kostensenkung der letzten Monate in den USA, die sehr gute Effizienz des neuen Werkes Ste. Genevieve und die besseren Resultate von Holcim US und Holcim Kanada führten zu einer Zunahme des konsolidierten betrieblichen EBITDA um 11,6 Prozent auf CHF 366 Millionen. Das interne betriebliche EBITDA-Wachstum in der Konzernregion Nordamerika betrug 9,8 Prozent.

Stabile Liefermengen in Lateinamerika
In Lateinamerika erwies sich die Bauwirtschaft generell als ziemlich krisenresistent. In den meisten südamerikanischen Ländern blieb die Baukonjunktur solide. Insbesondere in Brasilien und Argentinien wurde viel gebaut. Die Baumärkte in Mexiko und Zentralamerika standen jedoch weiterhin unter Druck.

3. Quartal 2010 Lateinmerika

In Mexiko belastete die schwache Binnenkonjunktur die Zementnachfrage. Darüber hinaus wurde die Bautätigkeit in einigen Landesteilen durch Hurrikane und Rekordregenfälle stark beeinträchtigt. Neue Bauvorhaben waren spärlich, und es gab keine Exportmöglichkeiten. Deshalb setzte Holcim Apasco weniger Zement ab. Dank bedeutender Infrastrukturprojekte verkaufte die Konzerngesellschaft aber mehr Zuschlagstoffe und Transportbeton. Die Regierung von El Salvador musste angekündigte Wohnbauförderprogramme streichen und fertig projektierte Autobahnbauten hinausschieben. Auch die private Bautätigkeit ging zurück, so dass Holcim El Salvador weniger Baustoffe verkaufte. In Costa Rica und Nicaragua war die Marktlage vergleichbar. Beide lokalen Konzerngesellschaften haben weniger Zement ausgeliefert.

Holcim Kolumbien profitierte von der höheren Mahlkapazität im Werk Nobsa und lieferte mehr Zement aus. Der Zuschlagstoffabsatz ging wegen der vorübergehenden Stillegung eines Kieswerkes bei Bogotá zurück. Etwas besser war die Situation im Transportbeton. In Ecuador kühlte sich die Baukonjunktur nach einer lang anhaltenden Expansionsphase ab. Neue Projekte waren rar, und einige Strassenausbauten an der Küste wurden zurückgestellt. Die Liefermengen von Holcim Ecuador nahmen in allen Segmenten ab.

In Brasilien stärkte die robuste Wirtschaftsverfassung die Baustoffnachfrage. Wachstumstreiber waren private Bauvorhaben und Infrastrukturprojekte im Vorfeld wichtiger Sportereignisse. Holcim Brasilien steigerte den Zement- und Zuschlagstoffversand seit Jahresbeginn kontinuierlich. Die Gesellschaft konzentrierte sich im Transportbeton auf margenstarke Projekte, weshalb die Lieferungen ähnlich wie in der Vorjahresperiode ausfielen. In Argentinien steigerte Minetti den Zementabsatz im Inland und erhöhte die Zement- und Klinkerexporte nach Bolivien und Paraguay. Der Zuschlagstoff ging mengenmässig zurück, während die Transportbetonverkäufe von Autobahnbauten profitierten. In Chile setzte Cemento Polpaico in einem schwierigen Wettbewerbsumfeld weniger Zement ab. Nach dem Erdbeben spürte die Konzerngesellschaft den temporären Bewilligungsrückgang für Wohnbauten. Erste Massnahmen zur Behebung der grossen Schäden, aber auch neue Bergbauprojekte führten immerhin zu steigenden Zuschlagstoff- und Transportbetonverkäufen.

Der Zementversand der Konzernregion Lateinamerika nahm um 1,8 Prozent auf 16,8 Millionen Tonnen ab. Die Zuschlagstofflieferungen zeigten mit einem Plus von 1,1 Prozent auf 9 Millionen Tonnen einen positiven Trend. Der Verkauf von Transportbeton stieg um 1,3 Prozent auf 7,7 Millionen Kubikmeter.

Der betriebliche EBITDA erreichte CHF 762 Millionen; dies entspricht einem Rückgang von 6,8 Prozent. Die substantiell besseren Resultate der Konzerngesellschaften in Brasilien und Argentinien konnten die Abnahmen in anderen Märkten und insbesondere in Mexiko nicht wettmachen. Die interne betriebliche EBITDA-Entwicklung betrug -8,3 Prozent.

Mehrheitlich solide Märkte in Afrika und im Nahen Osten
Die Konzernregion Afrika, Naher Osten entwickelte sich insgesamt positiv. Im Libanon kam das freundliche Investitionsklima sowohl dem Wohnbau als auch dem Ausbau der Infrastruktur zugute. In Marokko und in den Holcim-Märkten des Arabischen Golfs blieb die Nachfrage nach Bauleistungen hoch. Stabil zeigte sich die Bauindustrie in Westafrika und im Indischen Ozean.

3. Quartal 2010 Afrika, Naher Osten

Holcim Libanon verkaufte deutlich mehr Zement und Transportbeton. Die steigende Nachfrage in Nordzypern begünstigte die Klinkerausfuhren ab Werk Chekka. In Marokko war die Auftragslage im Bau robust; das Wachstum flachte jedoch ab. Kapazitätserweiterungen der Industrie sorgten für zusätzlichen Wettbewerbsdruck. Dank der ausgezeichneten Marktstellung setzte Holcim Marokko beim Zement und bei den Zuschlagstoffen höhere Mengen ab. Es wurde aber weniger Transportbeton verkauft.

Die von Holcim Trading geführten Positionen in Westafrika verzeichneten stabile Absatzvolumen; in der Golfregion nahmen sie ab. In Katar stützten Bauprojekte der Flüssiggasindustrie die Nachfrage. Im Indischen Ozean behauptete sich der Zementversand trotz der politischen Krise in Madagaskar. Auf La Réunion litten die Zuschlagstoff- und Transportbetonlieferungen unter administrativen Projektverzögerungen.

Der Zementabsatz der Konzernregion Afrika, Naher Osten stieg um 3 Prozent auf 6,8 Millionen Tonnen. Bei den Zuschlagstoffen und beim Transportbeton blieb der Versand mit 1,9 Millionen Tonnen respektive 0,8 Millionen Kubikmeter stabil.

Der betriebliche EBITDA der Konzernregion Afrika, Naher Osten nahm um 2,5 Prozent auf CHF 286 Millionen zu. Das interne betriebliche EBITDA-Wachstum betrug 11,5 Prozent.

Wachsende Baustoffnachfrage in Asien, Ozeanien
In der Konzernregion Asien, Ozeanien blieb die Nachfrage auf hohem Niveau. Insbesondere die Märkte in Indonesien und auf den Philippinen entwickelten sich dynamisch. In Indien blieben die guten Konjunkturbedingungen trotz des heftigen Monsuns vorherrschend. Viel gebaut wird auch in Sri Lanka, Bangladesch, Thailand und Vietnam.

3. Quartal 2010 Asien, Ozeanien

Insgesamt verkauften die beiden indischen Konzerngesellschaften mehr Zement als im Vorjahr. Während Ambuja Cements einen deutlich höheren Zement- und Klinkerabsatz erzielte, musste ACC markt- und betriebsbedingte Liefereinbussen hinnehmen. Dank der starken Nachfrage in wichtigen Ballungszentren des Landes nahmen die verkauften Transportbetonmengen von ACC markant zu. Holcim Bangladesch und Holcim Lanka profitierten von verschiedenen Infrastrukturprojekten. Beim Zement erzielten diese Konzerngesellschaften zweistellige Zuwachsraten.

Trotz Wettbewerbsdruck steigerte Siam City Cement in Thailand den Absatz in allen Segmenten. Die Konzerngesellschaft nahm auch zusätzliche Exportchancen wahr. Holcim Vietnam verkaufte mehr Zement und vor allem - gestärkt durch die erhöhte Präsenz im Süden von Ho Chi Minh City - mehr Transportbeton. In Malaysia führte die dynamische Binnen- und Exportkonjunktur zu einer Zunahme der Zement- und Transportbetonlieferungen. Holcim Singapur fokussierte die Marktbearbeitung auf technologisch anspruchsvolle Projekte.

Auf den Philippinen und in Indonesien blieb die Nachfrage stark. Der Infrastrukturausbau sowie zahlreiche private und öffentliche Bauvorhaben förderten den Zement- und Transportbetonabsatz. Beide Konzerngesellschaften exportierten deshalb weniger Zement.

Die Erweiterung der Infrastruktur und die Belebung auf dem Wohnbaumarkt erlaubten Cement Australia, das Lieferniveau im Rahmen des hohen Vorjahres zu halten. Bei Holcim Australia wirkten sich Projektverzögerungen und ungünstige Witterungsverhältnisse negativ auf die Zuschlagstoffverkäufe aus. Auch der Transportbetonabsatz litt unter dem schlechten Wetter und einer verschärften Wettbewerbssituation. In Neuseeland belastete der nach wie vor schwache Bausektor die Verkäufe von Zement und Transportbeton. Die Erdbebenschäden am Strassen- und Schienennetz von Anfang September führten ebenfalls zu Lieferbeeinträchtigungen. Die Anlagen der Konzerngesellschaft überstanden das Ereignis ohne nennenswerte Schäden, so dass Holcim mit voller Kapazität am Wiederaufbau mitwirken kann.

Die konsolidierten Zementlieferungen in Asien, Ozeanien nahmen um 6,6 Prozent auf 53,2 Millionen Tonnen zu. Die Zuschlagstoffmengen konnten um 532,3 Prozent auf 19,6 Millionen Tonnen gesteigert werden, und der Transportbetonabsatz erhöhte sich um 89,8 Prozent auf 9,3 Millionen Kubikmeter.

Der betriebliche EBITDA der Konzernregion Asien, Ozeanien verbesserte sich um 10,2 Prozent auf CHF 1,4 Milliarden. Zum guten Ergebnis trugen insbesondere Ambuja Cements in Indien sowie die Konzerngesellschaften in Indonesien, auf den Philippinen und in Australien bei. Der temporäre Preisdruck während der Monsunperiode in Indien und der erhebliche Anstieg der variablen Produktions- und Distributionskosten reduzierten die interne betriebliche EBITDA-Entwicklung auf -8,6 Prozent.

3. Quartal 2010 Kennzahlen Holcim-Konzern

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Holcim ist einer der weltweit führenden Anbieter von Zement und Zuschlagstoffen (Schotter, Kies und Sand) einschliesslich weiterer Geschäftsaktivitäten wie Transportbeton und Asphalt inklusive Serviceleistungen. Der Konzern hält Mehrheits- und Minderheitsbeteiligungen in rund 70 Ländern auf allen Kontinenten.
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Corporate Communications: Tel. +41 58 858 87 10
Investor Relations: Tel. +41 58 858 87 87
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Weitere Unterlagen wie den Bericht zum 3. Quartal finden Sie auf www.holcim.com/results
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