Fisch-Hotels für Elmshorn

Bio-Riff aus Beton an der Spundwand des Hafens als innovativer Beitrag zum maritimen Naturschutz.

Im Elmshorner Hafen gibt es jetzt ein neues Hotel - genau genommen ein Fisch-Hotel. Anfang der Woche wurde hier ein Bio-Riff aus Beton installiert, das einen optimalen Lebensraum für Algen, Wasserpflanzen, Kleinlebewesen und letztlich auch größere Spezies wie Fische bietet. Die Elemente wurden in einem innovativen 3D-Druckverfahren durch die Firma PERI erstellt. Sie sind in dieser Form eine Weltneuheit, die in dem gemeinsamen DATIpilot Forschungsprojekt BioRiff des Fraunhofer-Instituts für Keramische Technologien und Systeme IKTS mit dem Baustoffhersteller Holcim entwickelt wurde.

Die Bio-Riffs leisten einen Beitrag zum natürlichen Klimaschutz, indem sie hochstrapazierten Ökosystemen in Häfen und an der Küste zu neuem Leben verhelfen. Seit Mitte Juli gibt es ein erstes Bio-Riff in Kiel-Friedrichsort. Während die gedruckten Betonelemente in der Förde auf dem Meeresgrund versenkt wurden, werden sie in Elmshorn an der Spundwand im Hafengebiet befestigt. Die Prototypen wurden dabei in unterschiedlichen Tiefen angebracht, um auch den Einfluss der Tide zu erfassen. Schließlich muss die Stabilität auch bei unterschiedlichen Randbedingungen gesichert sein.

Die aus natürlichen Materialien gedruckten bioaktiven Oberflächen werden jeweils standortspezifisch modifiziert. Zentraler Aspekt sind individuelle Riffstrukturen, die für die jeweils heimischen, besonders schützenswerten Spezies optimiert sind. Zur Verarbeitung der natürlichen mineralischen Rohstoffe nutzt das Fraunhofer IKTS innovative Technologien, um eine feste Beschichtung aus Sand und Geopolymeren zu generieren. Projektleiterin Annegret Potthoff: „Auf diese Weise ist es uns innerhalb des Projekts gelungen, 3D-gedruckten Riffstrukturen eine natürliche und umweltfreundliche Oberfläche zu verleihen.  Wir freuen uns, dass die Fisch-Hotels nun erstmals in Elmshorn zum praktischen Einsatz kommen.“

Sabine Landt vom Amt für Stadtentwicklung und Umwelt der Stadt Elmshorn: „Dieser Meilenstein freut uns besonders, denn das gemeinsam entwickelte Element für den natürlichen Klimaschutz gelangt an seinen Bestimmungsort im Elmshorner Hafen. Als Stadt arbeiten wir stets für die ökologische und optische Aufwertung unserer Krückau.“

Jens Ewert, Projektverantwortlicher bei Holcim Deutschland, ergänzt: „Mit der erfolgreichen Installation der Riffs ist ein weiterer wichtiger Schritt in dem Projekt geglückt. Jetzt sind wir sehr gespannt darauf, welche Erkenntnisse wir in nächster Zeit beim Monitoring der Riffe, insbesondere dem Erfolg ihrer Besiedlung, in Zusammenarbeit mit dem Amt für Stadtentwicklung und Umwelt gewinnen werden, etwa zur optimalen Installationshöhe. Insgesamt gewinnen wir in Elmshorn wertvolle Erkenntnisse für den maritimen Naturschutz“.

Das Projekt ist ein gutes Beispiel dafür, wie Wirtschaft, Wissenschaft und Behörden bei der Entwicklung und Umsetzung nachhaltiger Technologien zusammenarbeiten. Das Ziel ist dabei auch die Ableitung von Empfehlungen zur Weiterentwicklung und Überführung an andere Standorte, etwa an Offshore-Windanlagen.
Ob die Fische und weiteren Hafenbewohner das neue Hotel gut annehmen, werden die kommenden Monate zeigen.
 

Über Holcim 
Holcim Deutschland ist eines der führenden Unternehmen für innovative, und digitale Baulösungen mit Premiummarken wie ECOPlanet, ECOPact und ECOCycle®. 1.900 Mitarbeitende in Deutschland und den Niederlanden machen Holcim mit einem Fokus auf Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft zum Vorreiter beim nachhaltigen Bauen. 

Die Mission: Mit weniger Material mehr bauen. Holcim Deutschland ist die Tochtergesellschaft des weltweit agierenden Baustoffherstellers Holcim Ltd. (SIX: HOLN), dem führenden Partner für nachhaltiges Bauen mit einem Nettoumsatz von CHF 16,2 Milliarden* im Jahr 2024 (*Nettoumsatz 2024 nach Spin-off angepasst; ohne Nettoumsatz mit Amrize). Holcim hat seinen Hauptsitz in Zug, Schweiz, und beschäftigt mehr als 48.000 Mitarbeiter in 45 attraktiven Märkten – in Europa, Lateinamerika, Asien, dem Nahen Osten und Afrika.

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