Gleichstromtrasse A-Nord
Holcim beliefert zentrales Großprojekt der Energiewende in Deutschland
Ab Mitte 2027 soll Strom fließen zwischen Emden in Ostfriesland und Osterath bei Düsseldorf. Dann ist der geplante Betriebsstart der Gleichstromtrasse A-Nord, die derzeit als Energiewende-Projekt für den Transport von Windenergie von Nord nach Süd gebaut wird. Holcim Deutschland wirkt mit an der reibungslosen Installation der Baustellen-Infrastruktur. Insgesamt umfasst der Lieferauftrag für den Trassenabschnitt in Nordrhein-Westfalen rund 750.000 Tonnen Mineralgemische.

Anwendungsgebiet: Infrastrukturbau
Nutzung: Gleichstromtrasse für den Transport von Windenergie
Architekt: Planungsbüro Fischer Teamplan
Bauunternehmer: Bogenstahl, Bohlen Doyen, H-Team, Heitkamp, Rohrleitungsbau Niederrhein, Bauunternehmen Klaus Stewering
Produkte: Grauwacke, Kalkstein, Schottertragschicht, Frostschutzmaterial, Zement
Besonderheiten:
- Zentrale Bedeutung für die Energiewende: Windstrom aus dem Norden wird über 300 Kilometer in den Süden transportiert.
- Logistische und technische Herausforderung eines gigantischen Infrastrukturprojekts mit einem hohem Baustoffbedarf und technischen Besonderheiten wie der Unterquerung des Rheins.
128 Vorhaben und fast 17.000 Kilometer Länge: Der Stromnetzausbau in Deutschland ist ambitioniert. Auch von der Nordsee bis ins Rheinland soll in Zukunft Windstrom von Nord nach Süd fließen. Am 1. Juli 2027 soll die Erdkabeltrasse A-Nord zwischen Emden in Ostfriesland bis Osterath bei Düsseldorf in Betrieb gehen. Die rund 300 Kilometer lange Gleichstromverbindung ist damit ein zentrales Projekt der Energiewende in Deutschland. Gemeinsam mit dem Ultranet, das künftig von Osterath weiterführt ins baden-württembergische Philippsburg, bildet die Trasse A-Nord künftig den Korridor A im deutschen Stromnetz.
In zwei Meter Tiefe sollen die Kabel der Trasse A-Nord ab Sommer 2027 rund zwei Gigawatt Strom von der Küste bis ins Rheinland leiten. Zwei Gräben beherbergen insgesamt sechs Kabel: jeweils eines für den Plus- und den Minus-Pol sowie ein drittes Kabel als metallischen Rückleiter. Ein gigantisches Infrastrukturprojekt der Energiewende also, das entsprechende Vorbereitungen bedarf.

Holcim Baustoffe für wichtiges Energiewende Projekt
Verantwortlich für den Bau der Trasse A-Nord ist die IPA A-Nord („Integrierte Projektabwicklung A-Nord“). Seit Frühjahr 2024 arbeitet das Konsortium aus sechs Bauunternehmen (Bogenstahl, Bohlen Doyen, H-Team, Heitkamp, Rohrleitungsbau Niederrhein sowie das Bauunternehmen Klaus Stewering) und dem Planungsbüro Fischer Teamplan an der Gleichstromtrasse. Holcim Deutschland ist an dem Energiewende-Projekt, das überwiegend in offener Bauweise entsteht, als Baustofflieferant des Konsortiums beteiligt.
Denn mit dem alleinigen Aushub der Kabelgräben ist es nicht getan. Schließlich erfordert das Großprojekt zahlreiche bauliche Vorbereitungen. Ohne Lagerplätze für die Kabel, Stellplätze für Baumaschinen und Baustraßen zu den lokalen Arbeitsstellen funktioniert vor Ort nichts. Darüber hinaus muss die Infrastruktur nach der Kabelverlegung auch wiederhergestellt werden – was zusätzliche Baustoffe umso relevanter macht.
Kurze Lieferwege für höchstmögliches Nachhaltigkeits-Level
Die Vertriebsgesellschaft KSV Kies und Splitt GmbH Rhein-Ruhr, deren Mehrheitsgesellschafter die Holcim Kies und Splitt GmbH ist, beliefert die nordrhein-westfälischen Abschnitte der Gleichstromtrasse A-Nord von Ochtrup bis Osterath mit der Schottertragschicht Variante 0/45 sowie mit dem entsprechenden Frostschutzmaterial. Der Rohstoff für Bauplätze und -straßen stammt aus drei Steinbrüchen, größtenteils aus dem Holcim Werk Hagen-Ambrock. „Der Holcim Steinbruch als Materialquelle für Schottertragschicht und Frostschutzmaterial befindet sich im regionalen Umfeld der Baustellen“, sagt Jens Mühlenberg, Geschäftsführer KSV Kies und Splitt GmbH Rhein-Ruhr. „Damit stellen wir eine möglichst nachhaltige Belieferung für dieses wichtige Projekt der Energiewende in Deutschland sicher.“

Mit Holcim Baustoffen über die Rhein-Deiche
Bei Rees unterquert die Gleichstromtrasse A-Nord Deutschlands größten Fluss. Auch hier verlaufen die Starkstromkabel unterirdisch. Allerdings stellte die Überwindung der Hochwasserdeiche in diesem Bauabschnitt eine besondere Herausforderung dar. Die Lösung: 4,50 Meter hohe Rampen über die Deiche, damit die Baufahrzeuge die Arbeitsstellen im Deichvorland erreichen können. Auch hier trugen die Materialien von Holcim Deutschland zur zuverlässigen Bauausführung des Energiewende-Großprojekts bei.
Mehrfachnutzung der Holcim Baumaterialien
Der Flüssigboden wird also dauerhaft verwendet, während Schottertragschicht und Frostschutzmaterial nur temporär für die Baustellen-Infrastruktur benötigt wird. Hier setzen die IPA A-Nord und Holcim auf die nachhaltige Nutzung der Materialien: Sind die Arbeiten an den einzelnen Abschnitten vollendet und werden die Lager-, Stellplätze und Baustraßen zurückgebaut, beginnt die Mehrfachnutzung. Schottertragschicht und Frostschutzmaterial werden, sofern technisch und mit Blick auf die verbleibende Materialqualität möglich, an anderen Abschnitten des Energiewende-Projekts wiederverwendet.
Fazit
Die Gleichstromtrasse A-Nord von Emden nach Osterath ist ein zentrales Projekt der Energiewende in Deutschland. Sie sorgt für den Transport von Windenergie von der Nordsee ins Rheinland und über das Ultranet perspektivisch weiter nach Baden-Württemberg. Geplant ist die Inbetriebnahme im Juli 2027.
Für das Projekt von Holcim gelieferte Produkte
Neben Schottertragschicht und Frostschutzmaterial liefert Holcim Zement an die Flüssigbodenanlagen. Der Flüssigboden dient dann als Verfüllbaustoff für die Starkstromtrasse. Rund 40.000 Tonnen insgesamt, und zwar für die Herstellung von Flüssigboden. Dieser Mix aus Zement, Erdaushub und Stabilisatoren fixiert am Ende die Stromleitungen in den Leerrohren, die im ersten Schritt in den Trassengräben verlegt werden.