Druckfestigkeit

Der Schlüssel zu langlebigen Bauwerken

Die Druckfestigkeit von Beton ist eine seiner wichtigsten mechanischen Eigenschaften und entscheidend für die Stabilität und Langlebigkeit von Bauwerken. Um Bauherren und Planern die Auswahl des richtigen Betons zu erleichtern, wird Beton in spezifische Druckfestigkeitsklassen eingeteilt. Diese Klassifizierung ist in Europa durch die Normen DIN EN 206-1 und DIN 1045-2 geregelt und stellt sicher, dass der verwendete Beton den jeweiligen statischen und umweltbedingten Anforderungen entspricht.

Technische Dokumente

Der Beton wird anhand seiner Druckfestigkeit in verschiedene Druckfestigkeitsklassen eingeteilt. Dabei wird zwischen den Druckfestigkeitsklassen für Normal- und Schwerbeton und für konstruktiven Leichtbeton unterschieden. Um die unterschiedlichen Prüfmethoden innerhalb Europas zu berücksichtigen, wird je Druckfestigkeitsklasse die Mindestdruckfestigkeit sowohl für zylindrische als auch für würfelförmige Prüfkörper angegeben.

Technische Spezifikationen

Die Druckfestigkeit von Beton ist eine entscheidende technische Spezifikation, geregelt durch DIN EN 206-1 und DIN 1045-2. Sie wird in Druckfestigkeitsklassen wie z.B. C20/25 oder C30/37 angegeben. Die erste Zahl bezeichnet die charakteristische Zylinderdruckfestigkeit, die zweite die Würfeldruckfestigkeit, jeweils in N/mm² nach 28 Tagen Aushärtung. Diese Werte definieren die Belastbarkeit des Betons und sind essenziell für die statische Dimensionierung von Bauteilen und die Gesamtstabilität eines Bauwerks. Die Wahl der korrekten Klasse ist in Kombination mit den Expositionsklassen (Umwelteinflüsse) entscheidend für Dauerhaftigkeit und Sicherheit.

 DruckfestigkeitsklasseZylinder1) 2)  
fck, cyl 
[MPa] 
Würfel 1) 3)
fck, cube 
[MPa]
Normal- & 
Schwerbeton
C8/10810
C12/151215
C16/201620
C20/252025
C25/302530
C30/373037
C35/453545
C40/504050
C45/554555
C50/605060
Hochfester  
Beton
C55/675567
C60/756075
C70/857085
C80/958095
C90/1054)90105
C100/1154)100115
1) Lagerung der Probe unter Wasser, Prüfalter 28 Tage
2) Zylinder: ∅ = 150 mm, h = 300 mm
3) Würfel: Kantenlänge = 150 mm
4) Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung oder Zustimmung im Einzelfall erforderlich
 DruckfestigkeitsklasseZylinder1) 2)  
fck, cyl 
[MPa] 
Würfel 1) 3)
fck, cube 
[MPa]
LeichtbetonLC8/989
LC12/131213
LC16/181618
LC20/222022
LC25/282528
LC30/333033
LC35/383538
LC40/444044
LC45/504550
LC50/555055
Hochfester  
Leichtbeton
LC55/605560
LC60/666066
LC70/774)7077
LC80/884)8088
4) Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung oder Zustimmung im Einzelfall erforderlich

Druckfestigkeitsklassen für Normal- und Schwerbeton (Abb. links; ≥ 2.000 kg/m3) sowie Leichtbeton (Abb. rechts; ≤ 2.000 kg/m3) nach DIN EN 206-1 und N 1045-2. Angegeben sind die charakteristischen Mindestdruckfestigkeiten.

Expositionsklassen

Expositionsklassen beschreiben das Angriffsrisiko von Umwelteinflüssen auf den Beton und die Bewehrung. Ausgehend davon werden entsprechende Mindestanforderungen an den Beton gestellt, z. B. in Form eines Mindestzementgehalts, der Begrenzung des maximalen Wasserzementwerts oder der Festlegung eines Luftgehalts im Beton, um die Dauerhaftigkeit der Betonkonstruktion zu gewährleisten.

Für jedes Bauobjekt müssen sämtliche Expositionsklassen bauteilbezogen festgelegt werden. Nicht selten ergeben sich aus den Expositionsklassenanforderungen höhere Druckfestigkeitsklassen als aus statischen Gründen notwendig. Für die Betonhersteller ist bei mehr als einer Expositionsklasse jeweils die mit den höchsten Anforderungen an den Beton für die Betonzusammensetzung maßgebend.

Die Expositionsklassen des Betons eines Bauteils sind die wichtigste Information in der Festlegung eines Betons. 

Sie bestimmen:

  • die Zusammensetzung des Betons (w/z-Wert, Mindestzementgehalt, Zementart, LP-Gehalt, etc.)
  • die Mindestdruckfestigkeitsklasse eines Betons
  • die Mindestbetondeckung des Bauteils
  • die bei der Ausführung geltende Überwachungsklasse

Übersicht Expositionsklassen

Kein Korrosions- oder Angriffsrisiko
 

KlasseUmgebung 
X0 Beton ohne Bewehrung oder 
eingebettetes Metall in nicht 
betonangreifender Umgebung

Bewehrungskorrosion
Karbonatisierung

KlasseUmgebung 
XC1trocken oder ständig nass
XC2nass, selten trocken
XC3mäßige Feuchte
XC4wechselnd nass und trocken

Betonkorrosion
Frost

KlasseUmgebung 
XF1mäßige Wassersättigung ohne Taumittel
XF2mäßige Wassersättigung mit Taumittel
XF3hohe Wassersättigung ohne Taumittel
XF4hohe Wassersättigung mit Taumittel

Alkali Feuchteklassen

KlasseUmgebung 
WOBeton, der nach dem Austrocknen während
der Nutzung weitgehend trocken bleibt
(trocken)
WFBeton, der während der Nutzung häufig
oder längere Zeit feucht ist. (Feucht)
WABeton, der zusätzlich zu WF häufiger oder
langzeitiger Alkalizufuhr von außen ausgesetzt ist. (Alkali von außen)
WS*Beton, der Klasse WA mit zusätzlicher hoher
dynamischer Beanspruchung (Starke dyna­ mische Beanspruchung)
 

*gemäß ZTV Beton Stb 07

Chloride 

KlasseUmgebung 
XD1mäßige Feuchte
XD2nass, selten trocken
XD3wechselnd nass und trocken

Chloride aus Meerwasser 

KlasseUmgebung 
XS1Salzhaltige Luft
XS2unter Wasser
XS3Tidebereich, Spritzwasser- 
und Sprühnebelbereiche

Chemischer Angriff 

KlasseUmgebung 
XA1chemisch schwach angreifend
XA2chemisch mäßig angreifend
XA3chemisch stark angreifend

Verschleiß

KlasseUmgebung 
XM1mäßige Verschleißbeanspruchung
XM2starke Verschleißbeanspruchung
XM3sehr starke Verschleißbeanspruchung

Expositionsklassen am Beispiel einer Prinzipskizze für den Ingenieurbau.

Expositionsklassen am Beispiel einer Prinzipskizze für den Industriebau.

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Wie Druckfestigkeitsklassen Ihre Bauprojekte optimieren

Die richtige Druckfestigkeitsklasse von Beton ist mehr als nur eine technische Kennzahl – sie ist die Antwort auf die größten Herausforderungen im Bauwesen. Statt nur Material zu liefern, bieten moderne Betonfestigkeitsklassen präzise Lösungen, die den Arbeitsalltag von Architekten, Ingenieuren und Bauunternehmen entscheidend erleichtern.

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Für Bauunternehmen

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