Holcim Bau-Forum 2018 - Richtung: Zukunft

Museen sind gemeinhin eher für den Blick zurück bekannt. Ein Museum für moderne Kunst jedoch wirft den Blick nach vorne und zeigt progressive Ansätze, die nicht selten radikal mit Konventionen brechen. In diesem Sinne war das Sprengel Museum Hannover der passende Ort für den Blick in die Zukunft des Bauens - und auf die Herausforderungen, vor denen die Branche steht. Am 7. November referierten beim 12. Holcim Bau-Forum hochkarätige Vertreter aus Architektur, Wissenschaft und Wirtschaft vor rund 200 Besuchern über Facetten des Wandels im Bauwesen.

 
Bildnachweis: Lena Vander Elst/lenave.com

Gastgeber Thorsten Hahn, Vorsitzender der Geschäftsführung der Holcim (Deutschland) GmbH, begrüßte die Gäste und Referenten. An einem Beispiel machte er deutlich, wie sich die Welt infolge der Digitalisierung immer weiter beschleunigt und wie anspruchsvoll es für das Bauwesen ist, Schritt zu halten: In den 1970er Jahren stellte Intel den ersten seriell gefertigten Mikrochip vor und ebnete damit den Weg für das Handy. Im gleichen Jahrzehnt erkannte man auch den Bedarf eines neuen Bahnhofs in Stuttgart. Heute, das klassische Handy wurde längst vom Smartphone abgelöst, rechnet man mit der Fertigstellung des Bahnhofs im Jahr 2025. Alleine diese Zahlen zeigen: Es muss schneller und effizienter gebaut werden. Hierfür gibt es zahlreiche Ansätze, wie die Fachvorträge des Tages zeigten.

Den Anfang machte der Architekt Kai-Uwe Bergmann, Partner der international renommierten Architektengruppe Bjarke Ingels Group (B.I.G.) aus Kopenhagen. Bei vielen der vorgestellten Projekte jeder Größenordnung ging ein ungläubiges Raunen durch den Saal. Von preiswerten Studentenwohnungen aus Containern im Kopenhagener Hafen über den eine Million Quadratmeter großen Google Campus in Sunnyvale führte er die Zuhörer bis auf den Mars. Eine faszinierende Reise zu Projekten und Bauwerken, die teilweise wie eine Brücke zwischen Realität und Utopie erscheinen.

Bildnachweis: Lena Vander Elst/lenave.com

Auf der Erde zurück, lauschten die Gäste dann Dr. Olaf Aßbrock, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Transportbeton, Berlin. Er referierte darüber, wie Unternehmen der Baustoffbranche mit der CSC-Zertifizierung ihr nachhaltiges Handeln glaubwürdig dokumentieren können. Nach seiner Rede überreichte er zwei CSC-Zertifikate an die Holcim Deutschland Gruppe, deren Mahl- und Mischwerke Dortmund und Duisburg-Schwelgern das System in diesem Jahr durchlaufen haben. 

Den dritten Vortrag des Tages hielt Prof. Dr. Wolfgang Breit von der Universität Kaiserslautern. Hier drehte sich alles um Recyclingbeton (R-Beton) und die Frage, weshalb dieser auch nach vielen Jahren trotz seiner ressourcenschonenden Eigenschaften in Deutschland noch nicht im Markt angekommen ist.

Nach einer Kaffeepause klärte Karl-Christian Thienel von der Universität der Bundeswehr in München unterhaltsam über “Energetisch und gestalterisch modernes Bauen mit Infraleichtbeton” auf. Der dank zahlreicher Beispiele abwechslungsreiche Vortrag ließ das betontechnisch durchaus bewanderte Publikum staunen: Denn die Leichtbetonweise setzt sich über Konventionen hinweg und führt zu teils spektakulären Ergebnissen. “Sie eignet sich jedoch nicht für den sozialen Wohnungsbau”, kommentierte der Referent Fragen nach den Kosten der Bauweise augenzwinkernd. 

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Einen lebhaften Austausch gab es nach dem letzten Fachvortrag zwischen Referent Gregor Müller von der Firma BIMwelt Systems GmbH, Stuttgart, und dem Publikum. Dabei ging es um das Megathema “Building Information Modeling” (BIM) und damit die Frage nach der Digitalisierung im Bauen. Gregor Müller schilderte die Bemühungen seines Unternehmens bei der Schaffung einer Datenbanklösung. Diese soll allen Beteiligten über den gesamten Bau- und Lebenszyklus eines Bauwerks zur Verfügung stehen damit den Planungsaufwand deutlich straffen. Die zahlreichen Fragen im Nachgang unterstrichen die Unsicherheit in der Branche: Jedem ist klar, dass die Zukunft digital ist. Nur kann noch kaum einer sicher sagen, wie diese Zukunft genau ausgestaltet sein wird und welche Konsequenzen das für die einzelnen, speziell die kleineren Unternehmen hat.

Begleitet von der stellvertretenden Direktorin des Sprengel Museums Dr. Carina Plath konnten die Gäste anschließend an einer Führung durch die Sammlung des Museums teilnehmen - ein Angebot, dem viele folgten. Das abschließende Stehdinner im “Calder-Saal” bot bei Speisen und Getränken einen angenehmen Raum, um den Tag bei Gesprächen ausklingen zu lassen.

Die Themen des Bau-Forums waren so vielfältig wie die aktuellen Herausforderungen im Bauen. Auch nach der Veranstaltung gibt es hierzu mehr Fragen als Antworten - aber das ist durchaus reizvoll. Denn anspruchsvolle Herausforderungen schaffen Anreize, den gewohnten und bewährten Pfad zu verlassen und sich den Themen mit neuen Ideen und Lösungen zu stellen. Dafür gab es im Sprengel Museum in Hannover viele Ansätze und Anregungen. 

2019 findet die 13. Auflage des Holcim Bau-Forums am Montag, 4. November statt. Die Informationen zu Thema, Referenten und Veranstaltungsort werden frühzeitig bekannt gegeben.

 


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